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Bumerang: Macht es Sinn, zu den Big Four zurückzukehren?

Foto: Getty Images

Der Bumerang stellt schon ein absonderliches Gerät dar: Erst fliegt es weg, um dann an seinen Ursprung zurückzukehren. Ähnliche Phänomene gibt es auch in der Karriere. „Bei uns heißen die ehemaligen Mitarbeiter, die weggegangen sind und dann wieder zu uns zurückkommen ‚Bumerangs‘“, erzählt eine Big Four-Mitarbeiterin augenzwinkernd. Dabei handelt es sich um einen ganz eigenwilligen Karriereweg. Denn traditionell gibt es bei PwC, EY, Deloitte und KPMG nur zwei Alternativen:

Bei den Big Four heißt es: Up or out

Absolventen beginnen ihre Karriere bei einer der Big Four-Gesellschaften und versuchen so viel wie möglich zu lernen. Nach ein paar Jahren erklimmen sie entweder die höheren Sprossen der Karriereleiter oder sie mustern zu einem Kundenunternehmen ab. „Up or out", lautet die Devise. Ein „Bumerang“ ist hierbei nicht vorgesehen.

Rückkehr nur bei guter Vernetzung sinnvoll

Laut einem Consultant einer der Big Four-Gesellschaften stellen „Bumerangs“ eher die Ausnahme dar. Die Rückkehr mache nur Sinn, wenn die ehemaligen Kollegen noch immer ein tragfähiges Netzwerk in der Gesellschaft besitzen. „Diese sind vorher bereits gut vernetzt gewesen, sie wurden also schon vorher sehr stark protegiert. Diese wenigen Kollegen können dann über die guten Verbindungen wieder den Eintritt in die Beratung schaffen“, sagt der Consultant, der lieber anonym bleiben möchte. Doch so ganz selten scheint die Rückehr nicht zu sein. EY Schweiz z.B. beziffert den Anteil ihrer „Bumerangs“ auf etwa zehn Prozent.

Was bei der Rückkehr beachtet werden muss

„Die Rückkehr ehemaliger Mitarbeiter zu den Big Four sehen wir eher selten“, versichert auch Headhunter David Kitzinger von Anderson Wise. „Die meisten werden dort auch nicht glücklich.“ Wer von der Kundenseite auf eine Führungsposition bei PwC, EY, Deloitte oder KPMG wechsle, unterschätze oft, wie schwierig es sei, Mandate zu erhalten und diese zu bearbeiten. „Das stellen sich viele zu leicht vor“, warnt der Personalberater. Da auf der Kundenseite dieser Druck selten herrsche, seien die Rückkehrer daran einfach nicht gewöhnt. Aus diesem Grund kämen die Partner nur in Ausnahmefällen von außerhalb. „Die Rückkehr auf dem Partner-Level gelingt nur, wenn Sie einen wirklich umfassenden Business Case mitbringen“, betont Kitzinger.

Empfehlenswert sei die Rückkehr nur in Einzelfällen. Kitzinger berichtet von einem ehemaligen Big Four-Mitarbeiter, den es zu einer Boutique mit neun oder zehn Mitarbeitern verschlagen habe. „Ihm hat das große Umfeld der Big Four gefehlt“, erzählt Kitzinger. „Die Big Four sind ein wenig wie die Verlängerung der Unizeit. Alle beginnen nach dem Studium auf dem gleichen Level, lernen gemeinsam und erklimmen zusammen die ersten Karrierestufen."

Auch der Wechsel zwischen den Big Four-Gesellschaften ist selten

Neben den Bumerangs, die von der Kundenseite zu PwC, EY, Deloitte und KPMG zurückkehren, gibt es auch noch den Wechsel von einer Big Four-Gesellschaft zur anderen. Doch auch diese Spezies kommt nicht allzu häufig vor. „Wir stellen fest, dass die Neigung, zu einer anderen Big Four-Gesellschaft zu wechseln, bei den Kandidaten nicht sonderlich ausgeprägt ist“, weiß Kitzinger.

„Häufig gehen die Kollegen nach einer verweigerten Beförderung zu einem Wettbewerber auf das nächste Level“, berichtet unterdessen der Consultant. „Unter Umständen kommen diese dann wieder einen Level höher zurück. Das passiert aber selten und der ehemalige Kollege muss dann schon sehr weit oben sitzen.“

Laut Kitzinger werden Big Four-Mitarbeiter auf den unteren und mittleren Karrierelevels regelmäßig befördert. „Wenn man dann zur Minderheit von vielleicht 15 Prozent gehört, die nicht befördert werden, dann wirft das schon Fragen zur Leistung auf“, sagt Kitzinger. Aus diesem Grunde gelänge es selten, durch einen Wechsel zu einer anderen Big Four-Gesellschaft eine Sprosse auf der Karriereleiter hinaufzuklettern.

Wer also einmal auf die Kundenseite gewechselt ist, kommt selten wieder. „Generell gibt es wenige, die aus der Beratung aussteigen und dann zurückkehren, meist weil das normale Unternehmensleben entweder zu langweilig ist, was man oft hört, oder sie es nicht schaffen, sich in der neuen Firma zu etablieren, was man häufig denkt, aber nicht sagt“, erzählt der Consultant. Es ist ein wenig wie im richtigen Leben: Man wirft einen Bumerang und er landet irgendwo, doch nur selten kommt er an seinen Ausgangspunkt zurück.

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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