Die längsten und kürzesten Arbeitszeiten von Investmentbankern

Wie lang fallen heute die Arbeitszeiten bei einer Investmentbank wirklich aus? Nach all den Initiativen, die Arbeitszeiten zu verringern, sollten sie doch eigentlich eher denen der Big 4 gleichen?

Doch so ganz scheint das noch nicht zu stimmen. Das Online-Forum Wall Street Oasis hat soeben seine Zahlen zu den durchschnittlichen Arbeitszeiten der einzelnen Banken für 2017 veröffentlicht. Die Ergebnisse beruhen auf den Angaben von tausenden von Nutzern.

Die unten stehende Tabelle spiegelt die neuen Realitäten wider. Falls Sie einen schönen 40-Stundenjob haben, dann sind Sie weit von der Arbeitsbelastung der Investmentbanker entfernt. Dies belegen zumindest die von Wall Street Oasis ermittelten Daten.

Demnach scheinen die Corporate Finance-Boutiquen die längsten Arbeitszeiten aufzuweisen. So ist  Moelis & Co für ihre langen Arbeitszeiten berüchtigt und die neuen Zahlen bestätigen das. Die Angestellten geben an, 2017 durchschnittlich beinahe 83 Stunden die Woche gearbeitet zu haben. Lang fallen die Arbeitszeiten auch bei Evercore, Perella Weinberg und Lazard aus. Deutlich besser sieht es bei den europäischen Banken wie BNP Paribas aus. Bei der Commerzbank sollen es gar nur 50,7 Stunden gewesen sein, bei der Crédit Agricole 61 und bei der teilverstaatlichten Royal Bank of Scotland 59,3 Stunden.

Doch für die größte Überraschung sorgen die großen US-Banken. Gemäß den Angaben von Wall Street Oasis liegen die Arbeitszeiten bei JP Morgan, Goldman Sachs und der Bank of America bei nur 69 bis 73 Stunden. Ebenso erstaunlich ist, dass die Arbeitszeiten bei den beiden Schweizer Großbanken und der Deutschen Bank höher ausfallen.

Dabei stehen die großen europäischen Investmentbanken im Ruf, weniger als ihre US-Mitbewerber zu zahlen. Falls die neuen Daten von Wall Street Oasis zutreffen sollten, dann arbeiten die Leute dort für weniger Geld auch noch länger – keine besonders attraktive Kombination.