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GASTBEITRAG: Was ich als junger Investmentbanker mit meinem Bonus anstelle

Der Tunnel ist lang.

Seit fünf Jahren arbeite ich an einem Electronic Trading-Desk bei einer europäischen Bank in London und jetzt erhalte ich bald meinen Bonus für das vergangene Jahr. Ich hoffe, dass er nicht allzu schlecht ausfällt. Schließlich verschiebt sich die Vergütung zu den Juniors und noch falle ich unter diese Kategorie.

Doch was werde ich mit dem Geld anstellen? Werde ich mir ein besseres Auto zulegen? Kaufe ich mir eine Audemars Piguet-Uhr? Oder buche ich ein Erster-Klasse-Ticket auf die Malediven für mich und meine Partnerin (ungeachtet der dortigen Unruhen)?

Nichts davon. Vielmehr spare ich sehr, sehr langsam, um mir meine erste Wohnung zuzulegen. Dabei wird es sich es sich wohl um eine Zwei- bis Dreizimmerwohnung irgendwo nicht allzu weit von der Arbeit entfernt handeln.

Denn dies stellt den Nachteil meiner Arbeit dar. Bis 7 Uhr muss ich spätestens bei der Arbeit erscheinen und kann mir daher nicht den Luxus leisten, in einem Londoner Vorort zu leben. Vielmehr muss ich im Stadtzentrum wohnen und das schlägt richtig zu Buche.

Ich kenne jemand, der diese logistische Tatsache ignoriert. Doch sein Leben gleicht einem Albtraum. Er steht jeden Tag um 4.30 Uhr auf, um zum Bahnhof zu fahren und dann nimmt er sich ein Taxi ins Büro. Das Gleiche passiert um 18.30 Uhr nur umgekehrt. Sie können sich vorstellen, wohin ihn das gebracht hat. Er macht keinen gesunden Eindruck. Da ich meinen Schlaf und etwas Freizeit benötige, muss ich nahe der Arbeit wohnen.

Nur weil Sie im Investment Banking arbeiten, halten Sie die Leute für reich. Das mag früher so gewesen sein, doch die Boni fallen längst nicht mehr so hoch aus wie viele glauben. Falls Sie zur Elite zählen, erhalten Sie zwar immer noch eine anständige Summe, falls jedoch nicht, dann bleibt Ihnen nur das, was andere übrig lassen. Meine überschaubaren Boni landen umgehend auf meinem Sparkonto, um die Anzahlung für eine Wohnung in Zentrallondon zusammenzubekommen. So läuft das schon seit fünf Jahren. Immer wenn ich glaube, meinem Ziel näherzukommen, kommt irgendetwas dazwischen: steigende Immobilienpreise oder die Gefahr entlassen zu werden. Ich möchte lediglich eine Hypothek aufnehmen, wenn ich sie mir auch leisten kann und das bedeutet: Ich muss so viel wie irgend möglich sparen.

Doch nicht jeder sieht dies so. Einige meiner Kollegen hegen eine hedonistischere Lebenseinstellung. Sie gehen lieber zu Festivals wie Burning Man oder ziehen durch die Clubs von Mykonos als für eine Anzahlung zu sparen. Darüber hinaus scheinen viele dieser Kollegen zinslose Darlehen von ihren Eltern zu erhalten. Für Leute wie mich erfüllt der Bonus nur einen Zweck: eine Anzahlung für eine Immobilie zusammenzubekommen. In einer Branche wie dieser müssen Sie Ihre Zukunft sorgfältig planen. Vermutlich werden Sie sich vor Ihrem 45. Geburtstag verabschieden und bis dahin verprassen Sie Ihren Bonus auf eigene Gefahr.

Sam Brand ist ein Pseudonym. Er arbeitet als Junior Sales bei einer europäischen Bank in London.

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AUTORSam Brand

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