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Goldmann Jörg Kukies Wechsel ins Finanzministerium ist eine gute Nachricht für alle Banker

Jörg Kukies

Goldman Sachs sorgt wieder einmal für einen Medienhype: Co-Deutschlandchef Jörg Kukies wechselt laut dem Berliner Tagesspiegel als beamteter Staatssekretär ins Bundesfinanzministerium. Wir haben herumgefragt, ob ein solcher Schritt aus Karrieresicht Sinn macht und wer die Gewinner sind?

Finanziell muss Kukies zurückstecken

Seit 2017 kassiert ein beamteter Staatssekretär im Bund ein Grundgehalt von 13.746 Euro monatlich, was sich im  Jahr auf rund 165.000 Euro summiert. „Finanziell macht der Schritt sicherlich wenig Sinn. Bei Goldman Sachs hat er deutlich mehr verdient als als Staatssekretär“, erzählt ein auf Führungskräfte spezialisierter Headhunter, der anonym bleiben möchte.

Seit 2001 arbeitet Kukies immerhin bei Goldman Sachs und war dort zuletzt als Managing Director für das Geschäft mit strukturierten Wertpapieren zuständig. „Ich glaube allerdings nicht, dass Geld die Motivation für den Schritt ist. Er hat sicherlich bei Goldman Sachs genug Geld verdient. Im Bundesfinanzministerium kann er allerdings mehr bewegen.“

Inhaltlich ein großer Schritt voran

„Es ist ein toller Schritt für Kukies, eine Bereicherung für die Bundesregierung und ein Verlust für Goldman Sachs“, meint Headhunter Tim Zühlke von fred Executive Search in Frankfurt. Er sei bei Goldman Sachs in kürzester Zeit sehr weit gekommen. „Er bringt eine Expertise mit wie kaum ein regierungsnaher Banker oder Berufspolitiker“, sagt Zühlke. Beim Thema Altersvorsorge könne Kukies beispielsweise inhaltlich neue Akzente setzen. „Da gibt es wenige Leute, die so kompetent wie er sind.“ Es sei gut, wenn die Bundesregierung auf Leute zurückgreife, die wie Kukies einen ganz anderen Blick auf die politischen Probleme hätten. „Er wird sich im Bundesfinanzministerium allerdings auf eine ganz andere Kultur einstellen müssen“, sagt Zühlke.

Kukies bodenständiger als seine Vorgänger

Der anonyme Headhunter schätzt die beiden bisherigen Deutschlandchefs Wolfgang Fink und Kukies für „deutlich bodenständiger“ als ihre Vorgänger ein. Vor allem Ex-Goldman Chef Alexander Dibelius hatte es gelegentlich in die Klatschpresse geschafft und sich zuletzt im Fitnessstudio gezeigt, wie er seine Ehefrau als Hantel in die Höhe stemmt. „Die beiden hatten nie das Charisma wie ihre Vorgänger“, kommentiert der Headhunter augenzwinkernd.

Gute Nachricht für den Finanzplatz Frankfurt

So ganz überraschend kommt der Schritt nicht. Denn trotz seiner Karriere bei Goldman Sachs ist Kukies Sozialdemokrat und war früher sogar Jusovorsitzender in Rheinland-Pfalz. Der anonyme Headhunter hält den Wechsel ins Bundesfinanzministerium für einen „klugen Move“ des neuen Bundesfinanzministers Olaf Scholz (SPD). Besonders für den Finanzplatz Frankfurt könne jemand mit dem Knowhow und den Kontakten wie Kukies einiges bewirken. „Ich kenne aber natürlich seine Agenda nicht“, schränkt er ein.

Kritiker hatten zuletzt wiederholt bemängelt, die Bundesregierung setzte sich im Zuge des Brexits zu wenig für den Finanzplatz Frankfurt ein, während der ehemalige Investmentbanker von Rothschild und neue französische Präsident Emmanuel Macron intensiv die Werbetrommel für Paris rühre.

„Für den Finanzplatz Frankfurt stellt der Wechsel Kukies zweifelsohne eine gute Nachricht dar“, meint auch Zühlke.

Ganz ähnlich sieht dies Hubertus Väth von Frankfurt Main Finance: „Jörg Kukies ist ein allseits geachteter Finanzexperte und Top-Manager. Mit ihm hat der Finanzplatz Frankfurt nun einen wichtigen Vertreter in Berlin, im für uns so wichtigen Bundesfinanzministerium. Wir freuen uns darauf.“

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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