In der Bonuswoche der Deutschen Bank wachsen die Sorgen
Die Spannung steigt. Irgendwann in dieser Woche wird Deutsche Bank-Chef Christian Sewing erstmals einen Bonus verkünden – wahrscheinlich am Mittwoch. Dabei lautet die eigentliche Frage, wie gering er tatsächlich ausfallen wird.
Unterdessen haben Sewing und Finanzchef James von Moltke widersprüchliche Botschaften zu den für 2018 anstehenden Boni verbreitet. Noch im Juli hatte von Moltke angedeutet, dass die Boni sich auf ähnlichem Niveau wie 2017 befänden. Abgesehen von einigen Verlierern waren die variablen Vergütungen des Konzerns für das Vorjahr gar nicht so schlecht ausgefallen, weil die Bank etwas die Wogen glätten wollte, nachdem die Boni für 2016 weitgehend dem Rotstift zum Opfer gefallen waren. Damit sah es für die Deutsche Bank gar nicht so schlecht aus.
Doch zuletzt haben sich sowohl von Moltke als auch Sewing wesentlich vorsichtiger geäußert. So hat von Moltke im vergangenen Monat vor Anleiheinvestoren gesagt, dass die Bank zu weiteren Einschnitten bereit sei, wenn es mit den Erträgen nicht vorangehe. Unklar blieb indes, ob der Finanzchef damit 2018 oder 2019 meinte. Doch angesichts des schwachen Jahresstarts könnten auch beide Jahre gemeint gewesen sein.
Noch bevor sich von Moltke äußerte, hatten Medien von Insidern erfahren, dass die Deutsche Bank ihren Bonuspool um 10 bis 15 Prozent verkleinern wolle. Beides hat die Gerüchteküche angeheizt. Angeblich sollen die Analysten und Associates vergleichsweise wenig bekommen, weil einige teure Neueinstellungen mit ihren Garantieboni im vergangenen Jahr den Bonuspool geleert hätten. Weiter würden die variablen Vergütungen vor allem im Aktienhandel traurig ausfallen. Der Chef des weltweiten Aktiengeschäfts Peter Selman hätte sogar zu intervenieren versucht, damit seine Mitarbeiter zumindest etwas abbekommen.
Ob die Gerüchte stimmen oder nicht, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Bis dahin wollte die Bank keine Stellungnahme abgeben.