Großbank zum Schnäppchenpreis: Sparkassen wollen Deutsche Bank übernehmen
Während alle Welt über eine Fusion von Deutscher und Commerzbank spricht, bereiten die Sparkassen den größten Coup in ihrer mehr als 100jährigen Geschichte vor. Laut Insidern soll der Chef des Sparkassen- und Giroverbandes Helmut Schleweis klammheimlich ausloten, ob die Sparkassen nicht die Deutsche Bank übernehmen könnten.
„Viele in den Sparkassen sind es Müde für Landesbanken zu zahlen, die weder Geld verdienen noch verkäuflich sind, aber ständig gerettet werden müssen“, erzählt ein Insider. Immer noch ärgere viele Sparkassenchefs, dass sie vor zehn Jahren für die Landesbank Berlin die „horrende Summe“ von 5,3 Mrd. Euro auf den Tisch blättern mussten. Die Rettung der NordLB koste die Sparkassen jetzt weitere 1,1 Mrd. Euro.
„Wieso sollen wir immer viel Geld für Nichts zahlen, wenn wir für 15 Mrd. Euro die komplette Deutsche Bank bekommen“, erzählt der Insider weiter. Tatsächlich notiert die Aktie des Konzerns derzeit bei etwa 7,26 Euro und damit nahe ihres Rekordtiefs. Nach einer Übernahme könnten Filialgeschäft und DWS verkauft werden, wodurch sich ein erklecklicher Teil des Kaufpreises refinanzieren ließe. Sparkassen und Dekabank würden die Geschäftsbereiche Retail Banking und Asset Management ausreichend abdecken.
„Dagegen gibt es so gut wie keine Überschneidungen zwischen den Sparkassen und dem Corporate & Investment Banking der Deutschen Bank“, sagte der Insider. Die Deutsche Bank könne künftig die Rolle im Firmenkundengeschäft wahrnehmen, die heute noch die Landesbanken spielen. Selbst der Name Deutsche Bank könne fortleben. Lediglich die Unternehmensfarbe müsste gegen Rot ausgetauscht werden.
„Damit würden die Sparkassen für einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag schlagartig mindestens zu einer Tier 2 Investmentbank aufsteigen“, betont der Insider. „Von der guten Eigenkapitalausstattung der Sparkassen würde auch die Deutsche Bank profitieren“, hieß es weiter. Eine mögliche Kapitalerhöhung, wie sie in der vergangenen Woche diskutiert wurde, wäre damit jedenfalls vom Tisch.
Für den Posten des Vorstandschefs haben die Sparkassen auch schon einen Kandidaten. „Staatssekretär Jörg Kukies aus dem Bundesfinanzministerium würde einen guten Deutsche Bank-Chef abgeben“, sagt der Insider. Kukies saß bereits im Vorstand der Goldman Sachs Deutschland AG und besitzt als langjähriger Sozialdemokrat die nötigen politischen Kontakte.
Unterdessen wollten sich weder der Deutsche Sparkassen- und Giroverband noch die Deutsche Bank dazu äußern: „Wir kommentieren prinzipiell keine Gerüchte – vor allem wenn sie so eindeutig als Aprilscherz daherkommen.“ Wie schade…
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