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Was Sie mitbringen müssen, um bei einer M&A-Boutique unterzukommen

Foto: Getty Images

Neben den Investmentbanken bieten auch diverse Boutiquen erstklassige Karrierechancen in M&A und Corporate Finance. Einige davon zahlen darüber hinaus fürstlich. Nachdem wir bereits untersucht haben, was Kandidaten mitbringen müssen, um bei einer der Tier 1-, 2- und 3- Investmentbanken unterzukommen, schauen wir uns jetzt die M&A-Boutiquen in Deutschland an.

Auch dort hat die Personalberatung Banking Consult untersucht, wie weit die Anforderungen der Boutiquen mit den realen Lebensläufen der Mitarbeiter übereinstimmen. Konkret:

Was Kandidaten mitbringen müssen, um bei einer Tier 1-Boutique unterzukommen

Unter M&A-Boutiquen lässt sich viel verstehen, denn anders als im Banking braucht man für die Beratung bei Fusionen und Übernahmen keine besondere Lizenz. Von daher reicht die Spanne von namenlosen Miniunternehmen mit kaum Mitarbeitern, bis hin zu weltumspannenden Häusern. Zu letzteren gehören beispielsweise Rothschild und Lazard, die auch in Frankfurt an den ganz großen Deals mitarbeiten. Doch was verlangen diese Top-Boutiquen?

Ähnlich wie die Top-Investmentbanken können die Top-Boutiquen ihre hohen Personalanforderungen weitgehend durchsetzen. Laut der Studie von Banking Consult bringen vier von fünf Analysten (Einsteiger mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung) einen Abschluss einer der Tier 1-Universitäten mit. 80 Prozent besitzen einen Master.

Zu den Top-Unis in Deutschland zählt Banking Consult München, Freiburg, Karlsruhe, Aachen, Göttingen und Mannheim sowie die Privathochschulen WHU und EBS. Ebenso wie bei den Tier 1-Investmentbanken bringen die Analysten durchschnittlich vier Praktika mit.

Bei den Associates (zwei bis sechs Jahre Berufserfahrung) fällt das Bild schon etwas bescheidener aus. Von ihnen bringen keine zwei Drittel einen Abschluss einer Top-Uni mit und nur 57 Prozent besitzen einen Master. Im Unterschied zu den Analysten haben sie durchschnittlich lediglich 2,8 Praktika absolviert.

Interessanterweise haben nur 57 Prozent der Associates der Top-Boutiquen ihre Karriere bei dem Haus begonnen. Folglich haben sie über 40 Prozent ihrer Juniors mit zwei bis sechs Jahren Berufserfahrung von der Konkurrenz abgeworben.

Wenn man der Banking Consult-Studie Glauben schenkt, dann fällt die akademische Qualifikation bei den Vice Presidents (ab fünf Jahre Berufserfahrung) weiter ab. So bringt jeder zweite nur einen Abschluss einer Tier 3-Universität mit, wozu Banking Consult u. a. Frankfurt, Kiel, Bayreuth, Erlangen-Nürnburg und Münster zählt. Zwei Drittel der Vice Presidents besitzen einen Master; 2,4 Praktika wurden absolviert.

Was Kandidaten mitbringen müssen, um bei einer Tier 2-Boutique unterzukommen

Zu den Tier 2-Boutiquen zählt Banking Consult u.a. Daiwa Advisory, Houlihan Lokey, Moelis, William Blair und GCA Altium. Jeweils 43 Prozent der Analysten verfügen über einen Abschluss von einer Tier 1- oder Tier 3-Uni und rund 86 Prozent einen Master.

Bei den Boutiquen aus der zweiten Reihe bekommen offenbar auch Absolventen der nicht so guten Unis eine Chance. Die Zahl der Praktika liegt mit durchschnittlich 3,8 nur geringfügig unter denen der Tier 1-Investmentbanken und Boutiquen.

Von den Associates haben nur noch 39 Prozent an einer Top-Uni studiert und 78 Prozent besitzen einen Master. Die Zahl der durchschnittlichen Praktika sinkt auf 2,9. Von den Vice Presidents haben ebenfalls nur 40 Prozent an einer Top-Uni studiert; durchschnittlich absolvierten sie 2,1 Praktika.

Was Kandidaten für eine Tier 3-Boutique mitbringen müssen

Zu den Tier 3-Boutiquen rechnet Banking Consult u. a. Freitag & Co., Oaklins und Benton Capital. Dort bekommen auch Absolventen nicht erstklassiger Unis Chancen. Denn immerhin vier von fünf Analysten besitzen einen Abschluss einer Tier 3-Uni – aber neun von zehn einen Master. Bei den Unis sind die Tier 3-Boutiquen offensichtlich zu Abschlägen bereit, dagegen wird auf einen Master großer Wert gelegt. Die Zahl der absolvierten Praktika sinkt auf 3,3.

Erstaunlicherweise ergibt sich bei den Associates ein anderes Bild. Laut der Studie von Banking Consult bringen auf dieser Karrierestufe immerhin 71 Prozent noch einen Abschluss einer Tier 1-Uni mit; 86 Prozent besitzen einen Master. Dieses Ergebnis steht indes im Widerspruch zur akademischen Qualifikation der Analysten, vor allem weil 80 Prozent der Associates bereits als Berufseinsteiger bei der Boutique begonnen haben. Die Zahl der absolvierten Praktika liegt bei 2,7.

Dagegen passen die Befunde zu den akademischen Qualifikationen der Vice Presidents zu denen der Analysten. Jeweils die Hälfte haben ihren Abschluss an einer Tier 2- oder Tier 3-Uni erworben. Die Zahl der Praktika belief sich auf 2,3.

Fazit

Während die erstklassigen Boutiquen kaum Probleme haben, ihre anspruchsvollen Anforderungsprofile durchzusetzen, müssen die aus der zweiten Reihe Kompromisse eingehen. Dieses Ergebnis entspricht demjenigen für die Tier 1-, 2-, 3-Investmentbanken. Dies bedeutet jedoch auch, dass Kandidaten mit weniger glänzenden Lebensläufen bei diesen Adressen bessere Chancen haben.

Wie bei den Investmentbanken fällt ebenfalls auf, dass die Qualifikation der Mitarbeiter im Karriereverlauf sukzessive sinkt. Dies spricht dafür, dass ausgerechnet viele der bestqualifizierten Mitarbeiter in ihren ersten Karrierejahren die Branche verlassen und zu Private Equity, Corporate M&A und Startups gehen.

Dazu passt, dass von den Associates der Tier 1-Boutiquen nur 57 Prozent ihre Karriere bei dem gleichen Arbeitgeber begonnen haben. Dagegen waren es bei denen Tier 2-Boutiquen knapp zwei Drittel und bei den Tier 3-Boutiquen sogar 73 Prozent.

Dies kann nur zweierlei bedeuten: Offenbar fällt der Absprung von einer Tier 1-Boutique deutlich leichter als von einer Tier 3-Boutique. Umgekehrt müssen die Tier 1-Boutiquen sich mit Associates und Vice Presidents von den Tier 2-Boutiquen verstärken. Auf diese Weise wird ein Aufstieg von Tier 2 zu Tier 1 möglich.

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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