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Unser Gastautor erläutert die interessantesten Karrieren in der IT.

Wie Ihre Karriere in der Banking-IT aussehen sollte

Photo by Jukan Tateisi on Unsplash

So mancher IT-Spezialist im Banking fragt sich, wie er mit seiner Karriere vorankommt. Schließlich ist der Bereich dafür berüchtigt, nur vergleichsweise wenige Managing Directors (MDs) zu haben, während viel zu viele frustriert auf dem Karrierelevel von Vice Presidents (VPs) stecken bleiben.

Als jemand, der in der Banking-IT arbeitet, kann ich Ihnen versichern, dass es nicht ganz so schlimm ist. Hier stelle ich Ihnen einige Karrierewege für IT-Profis im Banking vor, die noch nicht wirklich bekannt sind.

Der Tech Lead-VP

Zu einem Tech Lead aufzusteigen, stellt eine besondere Karriereherausforderung dar. Von Ihnen wird verlangt zu liefern, als wenn Sie der einzige Mitarbeiter wären. Tatsächlich managen Sie aber ein kleines Team und sind für ein oder mehrere wichtige Projekte verantwortlich. Normalerweise berichtet ein Tech Lead an seinen Team Lead, der die gesamte Abteilung leitet wie z.B. die IT des Aktienderivategeschäfts in Europa. Dabei handelt es sich um einen undankbaren Job und einen, bei dem Sie schnell etwas abbekommen, sobald etwas schiefläuft. Darüber hinaus können Sie darin rasch stecken bleiben, wenn Sie nicht selbst gehen. Um die Karriereleiter emporzuklettern, benötigen Sie politisches Talent und ein Netzwerk, über das neue Manager für gewöhnlich nicht verfügen.

Üblicherweise bekommen erfahrene IT-Ingenieure rasch Personalverantwortung übertragen – als erstes für Praktikanten und Absolventen. Wenn man einen guten Job macht, steigt die Verantwortung schnell an. Die besten Tech Leads sind gute Mentoren, sie müssen sowohl fachliches Talent mitbringen als auch und denen gerne helfen, die an sie berichten. Sie müssen ein gutes Verhältnis zum Geschäft aufbauen, damit dieses ihnen bei Beförderungen hilft.

Der Team Lead – Executive Director ED/VP

Beim Team Lead handelt es sich um einen erfahrenen Software-Ingenieur – gelegentlich aber nicht um einen richtigen IT-Profis, was für die Untergebenen frustrierend ist. Entweder ist er für eine großes Team oder mehrere Teams verantwortlich, die über den ganzen Globus verstreut sein können. Üblicherweise handelt es sich um sehr erfahrene und gut bezahlte Vice Presidents oder Executive Directors, soweit Banken über diese Karrierestufen verfügen. Den größten Teil ihrer Arbeitszeit beanspruchen wichtige Projekte, die Beschäftigung mit anderen IT-Teams, Führungsaufgaben und die Pflege der Kontakte zum Geschäft. Darüber hinaus helfen sie dem Managing Director dabei, die Arbeit und das Budget zu verteilen sowie bei allerhand Verwaltungsaufgaben. Die Team Leads in Kernbereichen haben oft weniger mit dem Geschäft zu tun, womit ihnen mehr Zeit für die IT bleibt, was aber eher selten der Fall ist. Wahrscheinlicher ist dagegen, dass sie für die IT-Strategie oder die IT-Architektur zuständig sind, welche Programmiersprachen, Frameworks und Datenbanken verwendet werden und wie die gesamte Software zusammenpasst.

Für die Entwickler aus der Linie ist ein guter Team Lead sehr wichtig, denn ein schlechter kann einem das Leben verleiden und ein guter hochmotivierend sein. Die schlechtesten haben meist von IT keine Ahnung, vertrauen ihren Untergebenen nicht und greifen auf sinnlose Praktiken zurück, wie z.B. die Entscheidungen an ein Komitee zu übergeben, weil sie selbst nicht in der Lage sind, sie zu fällen. Es gibt auch welche, die dem Geschäft zu viel versprechen, was unnötigen Druck auf ihr Team erzeugt.

Der Projektmanager – ED/VP

Die meisten Projektmanager waren vorher Business Analysten oder Business Manager. Sie sind verantwortlich für komplizierte Bereichsübergreifende Projekte. Ein gutes Beispiel stellen all die Arbeiten rund um die Einführung der EU-Richtlinie MiFID II dar. Regulatorische Initiativen tendieren dazu, sehr komplex auszufallen und es ist der Projektmanager, der dafür zuständig ist, die Köpfe aus den unterschiedlichen Abteilungen und Teams zusammenzubringen. Die besten, mit denen ich bislang zusammengearbeitet habe, sind kommunikativ, gehen aus sich heraus und scheuen sich nicht, Leute anzuspornen, wenn sie dem Zeitplan hinterherhinken. Dennoch handelt es sich meiner Meinung nach nicht um einen besonders anspruchsvollen Job. Dazu ist mehr Ahnung vom Geschäft als von der IT erforderlich und es handelt sich um einen typischen Karriereweg für Leute mit geringeren IT-Kenntnissen.

Der Managing Director – Line of Business

Die Managing Directors in der IT haben meist sehr große Organisationen unter sich, was von einigen hundert Leuten bis zu einigen tausend reichen kann, wenn es sich um Chief Technology Officers (CTO) handelt. Die Budgets erreichen schnell zweistellige Millionenbeträge; im Grunde sind die Managing Directors für ein kleines Software-Unternehmen verantwortlich. Die jüngsten Managing Directors in der IT sind m.E. Ende 30 und haben entweder bereits erfolgreich anderswo Teams gemanagt oder aber beim Jobhopping viel Glück gehabt. Meistens sind die IT-MDs jedoch Ende 40 oder noch älter.

Die Managing Directors geben die Richtung für die IT des Abteilung vor, die sie führen. Sie unterhalten die Beziehungen und sind für die Arbeitsverteilung und Budgets verantwortlich – zusammen mit den jeweiligen Abteilungsleitern sowie ihren übergeordneten IT-Managern. Ihnen obliegen Neueinstellungen und Bezahlung ihrer Teams. Dabei steht und fällt ein MD mit den Teamleitern, die an sie berichten. Gelegentlich handelt es sich auch bloß um Wichtigtuer, die sich detailliert mit ihren Lieblingsprojekten beschäftigen und sich direkt in die Arbeit der Entwickler einmischen und dabei die Hierarchien übergeben. Andere beschäftigen sich wiederum nur mit sich selbst und ihren direkten Untergebenen und mit niemand anderem aus der Abteilung.

Meines Erachtens handelt es sich um einen vergleichsweise lockeren Job. Nach meiner Beobachtung arbeiten sie nicht sonderlich lange, aber verdienen gutes Geld. Oft verbrauchen sie auch einen großen Teil des Reisekostenbudgets mit Business Class-Flügen und schicken Hotels. Doch ein Managing Director-Posten muss nicht das Ende der Karriere darstellen. Vielmehr versuchen viele noch mehr Verantwortung zu erhalten und noch größere Teams zu managen, was schnell recht politisch werden kann.

Der Managing Director – IT-Spezialist

Es gibt aber auch Managing Directors, die weniger Verantwortung für Personal, sondern für technische Fragen tragen. Dies sind die „Distinguished Engineers“ bei JP Morgan oder „Technology Fellows“ bei Goldman Sachs. Dazu gehören auch Posten in Künstlicher Intelligenz, Maschinenlernen und ähnliches. Dabei geht es eher darum, Leute mit der richtigen akademischen Ausbildung zu gewinnen als um Führungsaufgaben. So hat Morgan Stanley beispielsweise den Erfinder der Programmiersprache C++ Bjarne Stroustrup angeheuert, der eher so etwas wie einen internen Berater darstellt. Ich habe schon sehr erfahrene Angestellte gesehen, die es als IT-Spezialisten zum MD gebracht haben. Doch dies dürfte seltener werden, da immer mehr Spezialisten von außen angeheuert werden.

Bei Troy Dawson handelt es sich um eine Pseudonym. Er arbeitet in der IT einer großen US-Bank.

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AUTORTroy Dawson

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