Ausgerechnet Global Markets hat bei der Credit Suisse gut lachen
Die Querelen um die Bespitzelung Iqbal Kahns haben sich offenbar nicht negativ auf das Geschäft ausgewirkt. Während die Deutsche Bank mit einem weiteren rabenschwarzen Quartal zu kämpfen hatte, konnte die Credit Suisse ihren Vorsteuergewinn um 70 Prozent auf 1,1 Mrd. Franken steigern. Zwar konnte Konzernchef Tidjane Thiam die Kosten nur um 1 Prozent auf 4,1 Mrd. Franken senken, gleichzeitig kletterten die Erträge aber um 9 Prozent auf gut 5,3 Mrd. Franken.
Für den Erfolg war vor allem das zuletzt viel gebeutelte Global Markets-Geschäft maßgeblich verantwortlich, wo die Erträge um ein Viertel auf 1,6 Mrd. Franken in die Höhe schossen. Im Anleihehandel generierte die Credit Suisse mit knapp 1,1 Mrd. Franken sogar 43 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies fällt vor allem vor dem Hintergrund des Ertragsrückgangs bei der Deutschen Bank positiv auf. Auch der Aktienhandel legte um 7 Prozent auf 456 Mio. Franken zu.
Vor Steuern verdiente die Sparte 272 Mio. Franken, während vor einem Jahr hier noch ein Verlust von 97 Prozent zu Buche schlug. Die Aufwands-Ertrags-Quote verbesserte sich zwar ebenfalls auf 80 Prozent, allerdings scheint es hier noch Verbesserungspotenzial in Richtung von 70 Prozent zu geben. Für jeden Franken Ertrag musste die Credit Suisse also 80 Rappen auf den Tisch legen.
Dagegen lief es im Investment Banking & Capital Markets weniger rund. Im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen sowie Aktien- und Anleiheemissionen generierte die Credit Suisse nur noch 428 Mio. Franken und damit ein Fünftel weniger als im Vorjahreszeitraum. Während die Sparte im dritten Quartal 2018 noch 72 Mio. Franken verdiente, stand hier 2019 ein Minus von 16 Mio. Euro. Die Credit Suisse führte dies auf einen schwächeren M&A-Markt und weniger Börsengänge zurück.
Unterdessen stiegen im eigentlichen Kerngeschäft des Konzerns, dem International Wealth Management, die Erträge weiter um 15 Prozent auf knapp 1,5 Mrd. Franken an. Der Vorsteuergewinn kletterte sogar um 43 Prozent auf 539 Mio. Franken. Die Aufwands-Ertrags-Quote fiel mit 62 Prozent besonders gut aus – wird in der Branche doch üblicherweise ein Wert von unter 70 Prozent angestrebt.
Bei der Credit Suisse gehört zum International Wealth Management übrigens nicht nur das Geschäft mit vermögenden Privatkunden, sondern auch das Asset Management. Das Schweizgeschäft lag ziemlich genau auf Vorjahresniveau.
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