Coronavirus breitet sich weiter aus: Wie reagieren Banken
Das Coronavirus, das sich in China immer weiter ausbreitet, mag weniger aggressiv sein als der SARS-Virus von 2003 (3 von 100 Patienten sterben – bei SARS waren es 10), doch die Lage ist dennoch ernst. Es zirkuliert ein unbestätigtes Video eines New-York-Times-Reporters, aus dem hervorgeht, dass die Krankenhäuser in Wuhan schon jetzt aus allen Nähten platzen. Zudem warnten dort ansässige Epidemie-Spezialisten, dass die chinesische Regierung das Problem zu spät angegangen sei. Wie zuvor berichtet, waren Banken in Hongkong gegenüber Reiseverboten für das chinesische Festland skeptisch. Dies scheint sich nun geändert zu haben.
UBS erklärte im Gespräch mit uns, dass man nun eine „interne Pandemie-Website eingerichtet“ habe. Financial News berichtet, dass Goldman Sachs und Standard Chartered Reisen nach China einschränken wollen. Goldman Sachs will insbesondere Reisen nach Wuhan vermeiden.
Es wird davon ausgegangen, dass sich das Virus weltweit verbreitet. Der Direktor von Public Health England sagte, dass das Virus „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ auch Großbritannien erreichen werde. Auch aus den USA wurden erste Verdachtsfälle gemeldet.
Sollte sich das Virus noch weiter ausbreiten, könnten Banken möglicherweise Anweisungen von Seiten der Behörden erhalten. Es gibt nichts über den Virus auf der Website von Bafin. Nach Aussage der UK Financial Conduct Authority sollten Anweisungen dieser Art jedoch eher von der Regierung verhängt werden. Und dennoch: Während des SARS-Ausbruchs 2002 und 2003, dem 349 Menschen in China und 299 Menschen in Hong Kong zum Opfer fielen, hatte die Hong Kong Monetary Authority ein Schreiben veröffentlicht, mit dem Banken zu Vorsichtsmaßnahmen aufgerufen werden. Die Maßnahmen beinhalteten die folgenden Punkte:
- Verdachtsfälle der zuständigen Stelle melden
- Mitarbeiter, die in Kontakt mit Infizierten waren, müssen für sieben bis zehn Tage in Quarantäne
- Büros von Infizierten müssen komplett gereinigt und desinfiziert werden
- Ein kleines „Kernteam“ aus Aufgabenbereichen wie Trading, Abrechnung und Technologie an einen anderen Standort auslagern
- Einige Mitarbeiter dazu animieren, von zuhause aus zu arbeiten, damit diese den Betrieb aufrechterhalten können, falls andere Kollegen ausfallen
- Einige der Trading-Aktivitäten in Weltregionen auslagern, in denen das Virus weniger verbreitet ist
- Reisetätigkeiten in andere Weltregionen drosseln
- Back-up-Systeme, Ausrüstung und Daten kontrollieren
- Mitarbeiter mit Atemschutzmasken und Handschuhen ausstatten
- Büros regelmäßig reinigen und desinfizieren
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