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Goldman Sachs schraubt Mitarbeiter-Gehälter nach oben

Für Goldman Sachs ist es ein wahres Kunststück, in Sachen der Vergütung alles richtig zu machen. Bezahlt die Bank zu gut, wird sie schnell als „Blutsauger“ gebrandmarkt, insbesondere in Zeiten, wo es viele, die nicht im Banking sind, schwer haben. Bezahlt die Bank zu wenig, riskiert sie, dass ihre Trader ihr Glück bei Hedgefonds oder E-Trading-Unternehmen versuchen.

Trotz dieses Zwiespalts scheint man sich bei Goldman Sachs entschieden zu haben, mögliche Schlagzeilen in Kauf zu nehmen und die Vergütung deutlich anzuheben. Die Ergebnisse für das zweite Quartal zeigen, dass die durchschnittliche Pro-Kopf-Vergütung im ersten Halbjahr 2020 bei 197.000 $ lag, und damit 24 % höher als im Vorjahreszeitraum. Letzte Zweifel räumte die Bank aus, indem sie erklärte, dass man im zweiten Quartal aufgrund von „signifikant gestiegenen Erträgen“ wesentlich mehr für Vergütung aufgewendet habe.

Wer als Trader oder Investmentbanker bei Goldman Sachs ist, wird zweifelsohne der Meinung sein, dass dies absolut gerechtfertigt ist. Die Erträge aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren stiegen im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 149%, die Erträge aus dem Aktienhandel um 46%, die Erträge aus dem Equity Capital Markets (ECM) um 122% und die Erträge aus dem Debt Capital Markets um 93%. Lediglich die M&A-Banker enttäuschten – bei ihnen ging der Umsatz um 11% zurück.

Abgesehen von M&A dürfte es aufgrund der Historie nun überall höhere Boni geben.

Auch wenn höhere Gehälter unter diesen Umständen auf der Hand liegen, sind sie keineswegs selbstverständlich. Es ist noch nicht lang her, dass CFO Stephen Scherr ankündigte, dass die Ausgaben für Vergütung 2019 in „vielen“ Geschäftsbereichen gesenkt worden seien, „um die Betriebseffizienz zu verbessern und die zusätzlichen Vergütungsausgaben im Zusammenhang mit unseren Wachstumsinitiativen zu unterstützen, bei denen sich erste Erträge zeigen“

Noch deutlicher gesagt: Anfang 2020 sah es so danach, dass Goldman Sachs bei der Vergütung (also bei Gehältern und Boni) in seinem traditionellen Investmentbanking spart, um Wachstum in neuen Bereichen, wie etwa dem Consumer Banking (Marcus) zu ermöglichen. Die heute veröffentlichen Ergebnisse zeigen, dass dies nicht der Fall ist.

Bevor man bei Goldman Sachs zu vorschnellen Freudensprüngen ausholt, sollte man sich allerdings anschauen, ob die neue Gehaltserhöhung aus einer Position der Stärke oder der Schwäche kommt. Zwar sind die Einnahmen im Markets- und Investmentbanking im ersten Halbjahr dramatisch gestiegen, die Eigenkapitalrendite in der gesamten Bank sank jedoch von 11,1% auf 8,4%. Grund dafür sind Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und regulatorische Verfahren in Höhe von 945 Mio. $ und Rückstellungen für Kreditverluste im Umfang von 2,5 Mrd. $ (davon 485 Mio. $ im Bereich Consumer Bank and Wealth Management).

Eine sinkende Eigenkapitalrendite könnte zum Anlass genommen werden, um die Gürtel enger zu schnallen. Und doch musste Goldman Sachs seinen Risk Takern, von denen einige bereits mit den Füßen scharren (Gerüchten zufolge erfahren Marktexperten im Unternehmen weniger Wertschätzung als früher) etwa Gutes tun. Dies ist nun geschehen. Sofern es nicht zu einem katastrophalen dritten oder vierten Quartal kommt, können sich die Trader und Banker bei Goldman Sachs nach heutigem Stand auf ein vergleichsweise ertragreiches Jahresende freuen. Die Anwerbeversuche von Point72 können also vorerst ignoriert werden.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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