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Ein ehemaliger Banker berichtet, was er als Programmierer im Front Office erlebt hat.

Leute im Banking: Auf den unteren Ebenen super, auf den oberen schrecklich

Ich habe fast 20 Jahre lang als Programmierer im Bankwesen gearbeitet, und zwar auf der gesamten Wall Street. Und egal wohin man blickt, eines bleibt immer gleich: Je höher in der Hierarchie, desto schlimmer die Leute.

Es ist eine seltsame Mischung und bei manchen Banken ist es schlimmer als bei anderen. Ich habe bei deutschen Banken gearbeitet – dort ist es besonders schlimm. Bei anderen ist es weniger ausgeprägt.

Woran liegt es, dass die Branche Leute, die eigentlich nett sind, so verändert? Es liegt an kulturellen Gründen. Je höher man im Banking aufsteigt, desto mehr verdient man – und zwar Summen, die in anderen Branchen unvorstellbar wären. Das kann einsam machen. Und in einer abgeschotteten Gruppe, in der sich alle gleich verhalten, wird man leichter zum Arschloch.

Hinzu kommt, dass man mit zunehmendem Aufstieg mehr Leute unter sich hat. Als Managing Director oder Partner in einer Bank entscheidet man darüber, wen man „in den Club hineinlässt“ – eine Verantwortung, die einem schnell zu Kopf steigen kann. Und man darf die Axt anlegen und bestimmen, wessen Job man streicht und wen man verschont. Solche Entscheidungen treffen zu müssen, schadet der Seele – ganz egal, wie sehr immer so getan wird, als laufe das alles rationalisiert ab.

In den unteren Ebenen sieht das Bild ganz anders aus. Man verdient gut, aber man ist Teil einer großen Riege, die alle bis spätabends im Büro sitzen (zumindest als man noch in Büros gearbeitet hat), und das schweißt zusammen. Man hat keine Führungsverantwortung und ist fast allen anderen unterstellt. Wenn man sich „daneben benimmt“ und jemanden verärgert, fliegt man raus.

Auch Boni und Beförderungen spielen eine Rolle. Die Bonus-Struktur (bzw. das, was noch davon übrig ist) und das Beförderungssystem sind ein einziger Beliebtheits-Wettbewerb. Wer befördert werden will, braucht außerhalb seines Teams Fürsprecher, die sich für einen einsetzen. Das gleiche gilt für Boni, sogar bei Jungbankern in der PnL Generation. Wenn man aufsässig oder introvertiert ist, hat man das Nachsehen – es profitieren sympathische Extrovertierte.

Wer also am Beginn seiner Karriere unsympathisch ist, kommt nicht weit. Mit zunehmendem Aufstieg kann man es sich leisten, unangenehm aufzutreten. Und das scheinen viele auszunutzen.

Lewis Blair ist ein Pseudonym.

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AUTORLewis Blair

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