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Deutsche Bank: Verbitterung über Verteilung der Boni

Eine der größten Herausforderungen beim Führen einer global tätigen Bank besteht darin, das „one bank“-Konzept mit dem Diktum von „eat what you kill“ zusammenzubringen. Ein CEO wie Christian Sewing von der Deutschen Bank sollte sich generell dafür stark machen, dass es eine einheitliche Unternehmenskultur gibt und alle an einem Strang ziehen. Einmal im Jahr muss allerdings entschieden werden, wie der Bonuspool verteilt wird und dann wird durchaus deutlich, dass die unterschiedlichen Geschäftsbereiche nicht alle gleich gut abschneiden und die Mitarbeiter in Wirklichkeit eben nicht immer an einem Strang ziehen.

Im Investmentbanking liegen die Konfliktlinien üblicherweise zwischen Sales & Trading und Capital Markets & Advisory und zwischen Fixed Income und Equities. Es kann aber auch vorkommen, dass die Investmentbanker generell unter Beschuss geraten – etwa aus dem Privatkundengeschäft oder durch andere Teile des Konzerns.

Dieses Jahr scheint die Deutsche Bank recht ordentlich zu bezahlen – und das obwohl es vorab einige Nervosität mit Blick auf die Aufsichtsbehörden gab und es eine umsichtig festgelegte Mischung aus Barzahlungen und aufgeschobenen Zahlungen gab. Besonders freuen konnten sich die Trader, für die 2020 herausragend gelaufen war. Nicht gut an kommt das bei den Call-Center-Mitarbeitern der Deutschen Bank, die zurzeit streiken.

„Es ist bitter zu sehen, was für Boni die Investmentbanker bekommen und gleichzeitig gesagt wird, dass es für Bankangestellte in niedrigen Gehaltsgruppen kein Geld gibt“, sagte ein Gewerkschafter, der die Deutsche Bank-Mitarbeiter aus dem Privatkundengeschäft vertritt, gegenüber Bloomberg.

„Für Investmentbanker scheint genug Geld da zu sein, für uns aber nicht“, klagte ein Mitarbeiter aus dem Telefonsupport der Deutschen Bank.

Klar ist: Call-Center-Angestellte verdienen bei der Deutschen Bank ohne Zweifel deutlich weniger als Leute im Investmentbanking, doch ihre Forderung nach einem Gehaltszuschuss, der von den Kollegen auf dem Trading Floor querfinanziert wird, macht wenig Sinn.

Die Deutsche Bank weist die Ergebnisse aus einem Endkundengeschäft nicht einzeln aus, doch die Private-Banking-Division, zu der es gehört, hat schon das zweite Jahr infolge Verluste – vor Steuern – eingefahren, und leidet unter Restrukturierungskosten, niedrigen Zinsen und der Pandemie. Selbst in guten Jahren ist das deutsche Privatkundengeschäft kaum eine Cash Cow, die möglicherweise andere Bereiche querfinanzieren könnte – man wäre also kaum in der Lage, sich zu revanchieren. Um in einem Markt, der von Genossenschaftsbanken und Sparkassen dominiert wird, ihre Profitabilitätsziele zu erreichen, muss die Deutsche Bank ihre Ausgaben mit allen Mitteln unter Kontrolle zu halten. Dem Druck der Streikenden nachzugeben, nur weil es im Trading super gelaufen ist, wäre falsch.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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