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Goldman Sachs stellt zusätzliche Junior-Banker ein und will so vorhandene Mitarbeiter entlasten.

Inoffizielle Umfrage unter Goldman Sachs-Analysten wirft schlechtes Licht auf die dortigen Arbeitszeiten

Wie viele Stunden arbeitet man bei Goldman Sachs pro Woche? Wall Street Oasis Data hat eine nicht näher bezifferte Anzahl an Leuten befragt, die nach eigener Angabe bei Goldman Sachs tätig sind. Das Ergebnis: 75 Stunden. Fragt man 13 aufgebrachte First-Year-Analysts bei Goldman Sachs, lautet die Antwort eher: 100 Stunden.

Die 13 unzufriedenen Analysten haben ihre Beschwerden – ganz im Goldman-Sachs-Stil – in einer Power-Point-Präsentation aufgelistet, die die derzeit auf Instagram kursiert. Präsentiert werden die Zahlen als Umfrageergebnisse (das Kleingedruckte verrät, dass nur 13 Personen an dieser teilgenommen haben). Zu lesen ist, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 98 Stunden beträgt, im Schnitt fünf Stunden pro Nacht geschlafen wird und man im Durchschnitt um 3 Uhr morgens ins Bett geht.

In der Präsentation ist die Rede von dramatischen Negativfolgen für die physische und psychische Gesundheit der Analysten und deren Beziehungen. Die betroffenen Analysten geben an, sich „missbraucht“ zu fühlen. Der Missbrauch finde nicht in Form von Anschreien oder Fluchen (nur 17 Prozent sagten, dass sie das erlebt hätten) und auch nicht in Form von ungerechter Kritik statt, sondern in Form von übermäßigem Mikromanagement durch Vorgesetzte. Die 13 besagten Analysten bewerteten die Zufriedenheit mit ihrem Arbeitsleben mit zwei von zehn Punkten und die Zufriedenheit mit ihrem Privatleben mit nur einem von zehn Punkten.

„Als ich diese Stelle angetreten habe, war mir klar, dass es kein 9-to-5-Job sein würde“, ist auf einer Folie mit Kommentaren der Analysten zu lesen. „Aber ich habe auch nicht erwartet, von 9 Uhr bis 5 Uhr morgens zu arbeiten.“

Die Umfrage wird nicht offiziell von Goldman Sachs ausgegangen sein, sondern auf die Initiative von Analysten zurückgehen, die sich in den letzten Monaten zusammengefunden und Anfang des Jahres die Präsentation erstellt haben. Eine Unternehmenssprecherin von Goldman Sachs erklärte: „Wir erkennen an, dass unsere Leute viel zu tun haben, weil das Geschäft brummt und das Auftragsvolumen auf einem historischen Höchststand ist. Nach einem Jahr Pandemie sind die Leute verständlicherweise am Ende ihrer Kräfte angelangt. Wir haben ein offenes Ohr für ihre Sorgen und leiten verschiedene Schritte ein, um diese anzugehen.“

In der Präsentation finden sich Vorschläge, wie auf die Beschwerden der Analysten reagiert werden könnte, darunter: Nicht mehr als 80 Stunden pro Woche zu arbeiten, freitags ab 21 Uhr Feierabend machen dürfen und samstags frei haben. Kundenmeetings, für die Präsentationen vorbereitet werden müssen, sollten mindestens eine Woche Vorlauf haben. Im Vorfeld sollte es Teammeetings geben, in denen Inhalte, Timings und Kapazitäten rund um die Präsentation geklärt werden, sodass die Präsentation zwölf Stunden vor Beginn des Meetings steht und nicht mehr angetastet werden muss.

Aktuell würden sie „nicht zu bewältigende“ Mengen an Arbeit haben. Es würde vorkommen, dass Analysten, die an Decks arbeiteten, die nicht den Erwartungen des Senior Managements entsprechen, von ihren VPs beordert werden, nochmals „bei Null anzufangen“ und unter „unglaublichem Zeitdruck“ alles neu zu machen. Weiterhin werde ihnen aufgetragen, Kommentare von Vorgesetzten in letzter Minute noch in Präsentationen einzubauen und dies auch „mal eben“ während der geschützten Zeit an Wochenenden zu erledigen.

Es ist nicht klar, ob die Umfrageergebnisse repräsentativ sind. Während die betroffenen Analysten sehr über Goldman Sachs klagen, wird das Unternehmen auf Glassdoor mit vier von fünf Sternen bewertet. Mitarbeiter dort sprechen von „tollen Leuten“, „verständnisvollen Managern“ und einem „unglaublich hilfsbereiten Umfeld“.

Es wird davon ausgegangen, dass Goldman Sachs auf die Analysten zugeht, um die Themen gemeinsam zu adressieren. Seit Januar hat das Unternehmen die Einstellung von Nachwuchskräften im Investmentbanking (IBD) beschleunigt und versucht auch externe Mitarbeiter schneller zu gewinnen, um so die bestehenden Nachwuchskräfte zu entlasten. Zudem hat die Bank ihre Regel der „freien Samstage“ nochmals Nachdruck verliehen und betont, dass diese nur in Ausnahmefällen außer Kraft gesetzt werden kann. Intern werden Banker in Bereiche versetzt, in denen viel zu tun ist. Zudem sei das Unternehmen sehr bedacht darauf, beim Einwerben von neuen Aufträgen die vorhandenen Personalkapazitäten zu berücksichtigen.

Dies ergänzt die bereits bestehenden Bemühungen, Aufgaben von Junior-Bankern teilweise zu automatisieren, um sich wiederholende Arbeiten einzugrenzen.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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