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Für Recruiter

Warum Recruiter nicht auf Bewerbungen reagieren

Warum bekommt man von Recruitern aus der Finanzwelt keine Antwort, wenn man sich für eine Stelle bewirbt? Wenn man diese Frage stellt, beginnt oft das übliche Personaler-Bashing, aber ich möchte hier einen andere Perspektive eröffnen (und vielleicht sogar ein heißblütiges Plädoyer für die Personaler-Seite halten). Um zu verstehen, warum Personaler einen als Bewerber zu ignorieren scheinen, sollte man wissen, was für Typen von Recruitern es gibt und was die Gründe dafür sein könnten, warum man keine Antwort bekommt.

Personalvermittlungsagenturen und Headhunter können sehr unterschiedliche Herangehensweisen haben, eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie arbeiten nicht für die Bewerberinnen und Bewerber, sondern für die Unternehmen, die sie beauftragen und bezahlen.

Die meisten wollen natürlich gegenüber den Bewerbern professionell und seriös agieren. Auch einzelne Recruiter haben – anders als man vielleicht gemeinhin denkt – tatsächlich ein Gewissen. Die meisten wollen helfen und Auskunft geben, aber es wäre falsch, sie mit der Jobvermittlung beim Arbeitsamt zu verwechseln. Wer bei einem Recruitment-Spezialisten arbeitet, weiß: Zeit ist Geld. So hart das klingt – sie sind nicht da, um Bewerbern Jobs zu verschaffen. Dennoch: Wenn sie den Eindruck haben, dass ein Lebenslauf oder Anschreiben dem gesuchten Profil entspricht und sie denken, dass sie mit jemandem Geld verdienen können, werden sie sich melden – und zwar bald.

Recruiter auf Unternehmensseite sind anders motiviert: Diese Art von Personalern sind nicht nur da, um Nachwuchs für ihre Arbeitgeber zu finden, sondern sie repräsentieren ihr Unternehmen und die Marke nach außen hin. Personaler im Unternehmen haben allerdings extrem viel um die Ohren. Sie haben vielschichtige Aufgaben und verbringen oft 50 Prozent des Tages oder mehr in internen Meetings. Das Telefon klingelt quasi rund um die Uhr – am Ende der Leitung sind beauftragte Recruiting-Agenturen oder Bewerberinnen und Bewerber (auf Leitungsebene kommen noch IT-Anbieter und andere Service-Dienstleister hinzu, die dafür werben, mit ihrem Angebot die Arbeit zu erleichtern). Das kann dazu führen, dass sie sich fühlen wie im Belagerungszustand. Für sie hat Priorität, die Fachkollegen und Geschäftsbereiche, für die sie zuständig sind, zufrieden zu stellen und sich den Bewerbern zu widmen, die sie für offene Stellen vorschlagen.

Die meisten In-House-Recruiter, die ich kenne, schicken Bewerbern, die sie professionell kontaktieren, durchaus eine Antwort. Es werden aber sicherlich diejenigen bevorzugt, die auf dem Papier gut zu passen scheinen. Nebulöse, unpersönliche Anfragen, von denen es nur so wimmelt, haben das Nachsehen.

Soviel zur Ehrerrettung der Recruiter. Wenn man sich für eine Stelle beworben hat, zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde und vielleicht sogar ein Angebot in Aussicht gestellt bekommen hat, dann verdient man es, eine Antwort zu bekommen – egal mit was für einer Art von Recruiter man es zu tun hat. Der Recruiter ist dann geradezu moralisch verpflichtet, sich zurückzumelden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie es sich anfühlt, hingehalten zu werden – vor allem, wenn es um so viel zu gehen scheint. In vielen Fällen wird man nicht absichtlich ignoriert. Wahrscheinlicher ist, dass es noch keine Entscheidung gibt und der Recruiter verzweifelt versucht, eine Rückmeldung vom Kunden oder Fachkollegen zu kriegen (der wiederum nicht greifbar, krank oder kurzfristig im Urlaub ist), gleichzeitig noch andere Stellen besetzen muss und natürlich weitere Meetings und Verpflichtungen hat.

Wie eingangs gesagt: Mir geht es nicht darum, das Verhalten zu entschuldigen – ich will es nur erklären. Letztlich gilt: Hat man den Eindruck, dass der gebotene Respekt fehlt und es an Professionalität mangelt, sollte man von sich aus absagen und sich stattdessen an anderer Stelle bewerben, wo man so behandelt wird, wie man es erwartet.

Dan Whitehead ist Gründer von City Career LAB (a career coaching company) und hat über 20 Jahre Erfahrung im Recruitment und der Nachwuchsgewinnung im Finanzsektor.

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AUTORDan Whitehead

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