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Die M&A-Banker der Credit Suisse scheinen schlimme Zeiten zu haben.

Credit Suisse offenbart schmerzhafte Zustände im Investmentbanking

Die gute Nachricht zuerst: Im Investmentbanking der Credit Suisse sind in diesem Jahr keine Stellen abgebaut worden. Es gibt 90 Beschäftigte mehr als noch vor sechs Monaten. Auch haben die Mitarbeitenden der Bank nicht in dem Maße den Rücken gekehrt, wie es die Berichte über Kündigungen vermuten lassen: Nach Angaben der Credit Suisse ist die Fluktuationsrate in etwa wie immer. „Wir haben in allen Divisionen, einschließlich der Investmentbank, in das Anwerben von guten Leuten investiert“, so CEO Thomas Gottstein heute Morgen.

Die Investmentbank sei „resilient“, so Gottstein weiter. Das große Verbriefungsgeschäft der Credit Suisse floriere, die kombinierten Erträge aus dem Equity- und Debt-Capital-Geschäft sind gestiegen und die M&A-Pipeline sei „gut gefüllt“ und habe „sowohl sequentiell als auch im Jahresvergleich zugelegt“. In einer Welt ohne den 5,5-Milliarden-Dollar-Verlust im Zusammenhang mit Archegos hätte die Investmentbank der Credit Suisse im zweiten Quartal des Jahres eine Rendite von 17 Prozent auf das regulatorische Kapital erwirtschaftet.

In der Realität allerdings gibt es den Archegos-Verlust – und die Investmentbank der Credit Suisse verzeichnet in Q2 einen Verlust von 76 Millionen Franken. Die Rendite auf das regulatorische Kapital lag bei -2,4 Prozent.

Während die Konkurrenz ein weiteres tolles Quartal feiert, insbesondere in den Bereichen M&A, Equity Capital Markets und Equities Sales and Trading, musste die Credit-Suisse-Investmentbank Einbußen auf breiter Front hinnehmen. Ein Teil davon war unvermeidlich: Die Bank hat ihr Prime-Broking-Geschäft, in dem die Archegos-Verluste angefallen waren, verkleinert. Das führte dazu, dass die Erträge aus dem Aktienverkauf und -handel im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent zurückgingen – den Archegos-Verlust nicht eingerechnet. Einiges war anders: Die Einnahmen aus M&A gingen um 37 Prozent zurück, obwohl das M&A-Geschäft bei den Wettbewerbern boomte. Die Erträge aus dem Bereich Fixed Income sanken um 37 Prozent, wobei die Bereiche Emerging Markets, Macro und Credit rückläufig waren. Bei der Deutschen Bank etwa hatte das Kredithandelsgeschäft im zweiten Quartal floriert – diese hat allerdings im letzten Jahr auch nicht ihre Top-Kredithändler verloren. Für den Die Credit Suisse machte für ihren M&A-Rückgang das Timing der Geschäftsabschlüsse verantwortlich, doch könnte dies auch mit dem Wechsel einiger ihrer Top-M&A-Banker zu Konkurrenten in den letzten Monaten zusammenhängen. Für die Talfahrt im M&A machte die Credit Suisse das Timing der Deals verantwortlich, Grund könnte allerdings auch sein, dass einige Top-M&A-Banker in den letzten Monaten zur Konkurrenz abgewandert sind.

Gottstein sagte, die Credit Suisse habe ihre Investmentbank bewusst gestutzt. Während die Deutsche Bank die risikogewichteten Aktiva in ihrer Investmentbank im zweiten Quartal um rund 10 Prozent erhöhte, wurden diese in der Investmentbank der Credit Suisse vermindert. Die risikogewichteten Aktiva der Investmentbank wurden seit März um 20 Mrd. US-Dollar gesenkt. Das fremdfinanzierte Engagement ist um 41 Mrd. US-Dollar oder 11 Prozent verkleinert worden.

All dies wirkt sich auf die Gehälter aus. Die Vergütungsausgaben in der Sparte wurden in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent gekürzt (was eine Kürzung der Boni um mehr als 20 Prozent bedeutet). Sowohl CFO Laurence Haddad als auch Gottstein erklärten, dass die Boni für 2021 am unteren Ende der Spanne liegen werden. Wenn sie nicht gerade einen Retentionsbonus erhalten, werden die Investmentbanker und Trader der Credit Suisse ziemlich sicher weniger verdienen als letztes Jahr.

Abgesehen von den Boni stellt sich jedoch die Frage, wie es weitergeht. Haddad sagte, dass das Deleveraging und die Kürzungen bei den risikogewichteten Aktiva im dritten Quartal nicht widerholt würden, dass aber dennoch Änderungen notwendig seien. Mit einer Cost-Income-Ratio in der Investmentbank von 104 Prozent (inklusive Archegos) bzw. 78 Prozent (ohne Archegos) im zweiten Quartal müssen in der Investmentbank der Credit Suisse entweder die Kosten sinken oder die Erträge steigen. Der neue Chairman António Horta Osório ist dabei, einen strategischen Dreijahresplan auszuarbeiten, der bis Ende des Jahres vorliegen soll. Die Beschäftigten der Investmentbank müssen hoffen, dass Horta Osório sich darauf fokussiert, zu wachsen – auch wenn das mit Blick auf die letzten drei Monate leichter gesagt als getan sein dürfte.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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