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Für Recruiter
Wenn man 80 Stunden-Wochen im Banking hat, kann ein Bewerbungsverfahren im Private Equity zum Problem werden.

Passende Ausreden für Banker, die Vorstellungsgespräche im Private Equity haben

Einen Bewerbungsprozess im Private Equity zu durchlaufen, ist zeitaufwändig, stressig und schmerzhaft. Wer allerdings 80 bis 100 Stunden pro Woche im Investmentbanking arbeitet, hat noch ein weiteres Problem: Um zum Vorstellungsgespräch zu gehen, braucht es eine gute Ausrede. Dass man das hinbekommt ohne a) dass jemand Verdacht schöpft oder dass b) die Arbeit leidet ist ungefähr so wahrscheinlich, wie ein „Dankeschön“ vom Managing Director zu bekommen.

Das Problem besteht aus drei Facetten: Man braucht Zeit, um sich zu bewerben, man muss sich zu Bewerbungsgesprächen davonstehlen und man muss das alles hinbekommen, ohne dass Kollegen oder Vorgesetzte davon Wind bekommen.

Part 1 ist einfach. Das Arbeiten im Investmentbanking hat den Vorteil, dass man nach dem ersten Jahr automatisch von Headhuntern kontaktiert wird, durch Anrufe im Büro, E-Mails, LinkedIn-Nachrichten oder sogar Besuche zuhause. Man bekommt quasi ständig neue Möglichkeiten serviert. Man muss lediglich den CV aktualisieren und an einen Recruiter schicken – und schon geht’s los.

Ich rate dazu, einen oder zwei angesehene Headhunter auszuwählen und nur mit ihnen zusammenzuarbeiten. Es werden euch alle erzählen, dass sie „exklusive Beziehungen“ zu den Unternehmen haben, von denen sie annehmen, dass sie euch interessieren. Man sollte sich also die Mühe machen, hier zu recherchieren und die Spreu vom Weizen zu trennen. Vor allem sollte man sich nicht für alles und jedes bewerben: Fünf Bewerbungsverfahren parallel zu durchlaufen ist, als hätte man fünf Partnerinnen oder Partner gleichzeitig.

Wenn die Bewerbungsrunden losgehen, wird es lustig. Für das erste Telefoninterview mag es noch gelingen, sich kurz in einen leeren Konferenzraum zu verkrümeln. Schwieriger wird es, wenn es um einen 4-stündigen Modellierungs-Test geht, vor allem wenn der am anderen Ende der Stadt stattfindet, man allein eine Stunde für den Weg braucht und das Ganze mitten am Tag ist. Doch damit nicht genug: Wenn der Test bestanden ist, beginnen die eigentlichen Bewerbungsgespräche – im Private Equity sind das 4, 5 oder 6 Gespräche innerhalb von einer oder zwei Wochen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, für die man sich entscheiden kann: Ehrlich sein oder schummeln.

Ehrlich zu sein scheint etwas abwegig (zumindest meiner Meinung nach), aber ich habe gehört, dass manche es tatsächlich sind. Wenn man aus dem Investmentbanking auf die Käufer-Seite wechseln will, kann das einem im Grunde niemand übel nehmen. Wenn die eigene Arbeit nicht an anderen hängen bleibt und man sich mit dem Chef gut versteht, kann es vielleicht funktionieren. Ich persönlich würde aber sagen, dass man damit sehr hoch pokert.

Bleibt das Schummeln. Man sollte sich klarmachen: Wenn der Arbeitgeber erfährt, dass man sich wegbewirbt, aber nicht genommen wird – was im PE sehr wahrscheinlich ist –, dann könnte die Atmosphäre im Büro möglicherweise sehr unfreundlich werden.

Es gibt die üblichen Standard-Ausreden, die einen vermutlich durch die ersten paar Runden bringen werden – Arzttermine, kaputte Heizungen etc., doch irgendwann haben diese sich erschöpft. „Familiäre Notfälle“ scheinen ebenfalls häufig vorgeschoben zu werden, doch auch hier fragt sich, wann das Ganze unglaubwürdig wird.

Am besten ist es, sich frühzeitig eine Generalausrede zurechtzulegen und diese gut vorzubereiten. Es muss etwas sein, das begründet, dass man innerhalb kurzer Zeit immer wieder weg muss. Etwas, das man bereits eine oder zwei Wochen vor dem Beginn der Bewerbungsrunden angekündigt hat.

Mein persönlicher Favorit ist die gute alte Sportverletzung, die diverse Termine bei Ärzten und Physiotherapeuten nach sich zieht, wo Röntgen und andere Untersuchungen anstehen. Oder auch „Onkel Pete“, der finanzielle Probleme hat und bei Terminen mit seinem Steuerberater oder Buchhalter begleitet werden muss. Meine beste Ausrede war, dass ich Zeuge einer Straftat geworden bin und der Polizei bei den Ermittlungen helfen muss. Egal wofür man sich entscheidet, man sollte sie mit ein paar ganz gewöhnlichen Ausreden mischen wie dem Zahnarzttermin, damit dieser dann nicht mehr so auffällt.

Eine Sache noch: Wer keinen Verdacht erregen will, sollte nicht herumerzählen, dass er oder sie dabei ist, sich zu bewerben. Mag sein, dass ein Freund aus einem anderen Team einem gute Tipps geben kann, doch was, wenn der sich betrinkt und jemandem davon erzählt, der das wiederum seinem VP erzählt, und so weiter und so fort. Mein Tipp? Sagt es niemandem.

Ashton Elliott ist ein Pseudonym. 

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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