Der Milliarden-Trader, der super-bescheiden lebt
So wie Warren Buffett ein altes Auto fährt und in einem einfachen Haus wohnt, sitzt Bill Hwang auf Plastik-Stühlen und isst 7-Dollar-Sandwiches. Nicht alle, die im Trading zu Geld kommen, verbingen ihren Sommer in den Hamptons oder fängt sich beim Clubbing auf Mykonos die Delta-Variante ein. Offen ist, ob Hwang – der im März 2021 beim Zusammenbruch von Archegos Capital innerhalb von zwei Tagen 20 Milliarden Dollar verloren hat – überhaupt noch Geld hat, um sich Sitzkissen zu kaufen oder essen zu gehen. Bloomberg berichtet, dass Hwang in einem Vorort in New Jersey in einem Haus wohnt, das einige Millionen wert ist, und dass er nach wie vor Milliardär sei, unter anderem wegen seiner Investments in den börsengehandelten Fonds von Cathie Woods.
Wenn er tatsächlich noch Milliardär ist, dann verhält sich Hwang nicht wie einer. Wie andere semi-arbeitslose Väter verbringt er seine Zeit damit, seine Familie durch die Stadt zu kutschieren und ab und zu beim Imbiss die Straße runter einzukehren, wo es Sandwiches für 7 Dollar gibt. Bloomberg hatte ihn auf seiner Terrasse gesichtet, auf einem Plastikstuhl, an einem Plastiktisch sitzend – das Mobiliar sah aus, als sei es bei Costco gekauft worden. Als Nachbarn gesagt wurde, dass Hwang ein Milliardär sei, konnten diese es nicht glauben.
Es ist ein klarer Gegensatz zu Leuten wie Adam Neumann von WeWork, dessen Begeisterung dafür, das Geld von anderen zu verbrennen nur getoppt wurde von seiner Begeisterung fürs Kiffen in Privatjets. Sicher könnte man argumentieren, dass auch Hwang eine Menge Geld verbrannt habe, wenn auch mit weniger glühendem Hedonismus als Neumann. Die Credit Suisse beispielsweise ist aufgrund von Archegos 5,5 Milliarden Dollar runter. Hwangs eigener Arbeitgeber hat aufgeschobene Boni in Höhe von rund 500 Millionen Dollar verloren,
manch einer musste sein Haus verkaufen. Archegos hat noch immer Mietschulden in Höhe von 160.000 Dollar für Büros in Midtwon Manhattan.
In einem bescheidenen Vorort von New Jersey auf einem Plastikstuhl zu sitzen, ist angesichts der Umstände vielleicht eine passende Bußetat, aber Hwang – der sehr religiös ist – bemüht sich um Wiedergutmachung. Bloomberg berichtet, dass er bete, die Bibel lese und sich mit einem ehemaligen General über strategische Fragen berate. Wenn er gerade nicht die Familie herumkutschiert, versucht Hwang, sein verbleibendes Geld zu investieren. Im Hintergrund könnten ihm allerdings die Insolvenzverwalter auflauern. Wenn sie kommen, wird ein Plastikstuhl vermutlich nicht viel wettmachen…
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