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Ich war drei Jahre lang bei Goldman Sachs. Und: Was mich erdrückt hat, waren nicht die langen Arbeitszeiten.

Als Banker bei Goldman Sachs war ich erdrückt von den Wahlmöglichkeiten

Harvard-Professor Mihir Desai hat Optionalität einst beschrieben als ein „Stadium, in dem einen viele Möglichkeiten offenstehen, ohne den Zwang, irgendetwas tun zu müssen“.

Ich habe 2017 im Investmentbanking angefangen, als Analyst bei RBC Capital Markets in Toronto. Für diesen Weg habe ich mich hauptsächlich deswegen entschieden, weil ich dachte, dass ich mir so für später alle Türen offen halte. Ein Jahr später bin ich aus genau diesem Grund von RBC ins Investmentbanking bei Goldman Sachs in New York gegangen.

In meinem ersten Berufsjahr hat es mir zu schaffen gemacht, dass ich kein klares Bild meiner langfristigen Karriereziele hatte. Und so habe ich es zu meiner Priorität gemacht, möglichst viele Wege offen zu halten. Dieser Fokus hat sich allerdings mit der Zeit als kontraproduktiv erwiesen, weil ich mir nie wirklich überlegt habe, wo ich beruflich hin will.

Ich habe vergessen, dass das Aufrechterhalten von Wahlmöglichkeiten ein Mittel zum Zweck ist und nicht der Zweck an sich. Mir alles offen zu halten, hatte seinen Preis.

Meine drei Jahre im Investmentbanking haben mir sicher viele Türen geöffnet. Die Erfahrung hat mir dabei geholfen, meinen Lebenslauf und meine persönliche Brand zu formen. Ich konnte mir eine große Bandbreite an technischen Fähigkeiten aneignen, habe einige interessante Menschen kennengelernt und nebenbei noch Geld zur Seite legen können.

Mit der Entscheidung, welchen Weg ich eigentlich einschlagen will, bin ich allerdings nicht weitergekommen.

Bei meinem Arbeitspensum als Junior-Banker blieb kaum Zeit dafür, über andere Optionen nachzudenken. Damit ging einher, dass es immer mehr potenzielle Türen gab, was sich für mich manchmal immer erdrückender anfühlte. Je mehr Möglichkeiten mir von Headhuntern unterbreitet wurden, desto unsicherer wurde ich, was ich eigentlich machen wollte und desto mehr zweifelte ich an meiner Strategie, mir alle Möglichkeiten offen zu halten.

Der Preis dafür, dass ich mir alle Türen offen gehalten habe war das zeitliche Commitment, das mit dem Dasein als Junior-Banker einhergeht.

Versteht mich nicht falsch: Sich viele Türen offen zu halten, ist angesichts der Unsicherheit am Berufseinstieg sinnvoll. Bei mir war es aber so, dass ich irgendwann gar nicht mehr wusste, warum ich überhaupt Investmentbanker geworden bin: Nämlich, weil ich damit etwas mehr Zeit dafür hatte, herauszufinden, was ich wirklich machen will. Um mich auf das eigentliche Ziel zuzubewegen, versuche ich, meiner Optionen immer weiter einzuschränken.

Je weniger Optionen es gibt, aus denen ich auswählen muss, desto mehr Zeit habe ich, mich mit den verbleibenden Möglichkeiten zu beschäftigen.

Man sollte sich vor Augen führen, dass die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten immer eine gerade Linie ist. Wenn ich mir im Klaren darüber bin, wo ich hin will, kann ich mich darauf konzentrieren, so effektiv wie möglich dorthin zu gelangen. Mir alle Möglichkeiten offen zu halten, bringt mich nicht zum Ziel.

Adam Cotterill ist ehemaliger Associate bei Goldman Sachs. Er schreibt The Plug, einen wöchentlichen Newsletter zu Themen der Energiewirtschaft.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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