Der 24-jährige Goldman-Sachs-VP mit dem besten Job des Jahres 2022
Wie schlimm 2022 werden wird, ist noch unklar – eines allerdings ist relativ sicher: Die Inflation wird steigen. Anfang letzter Woche prognostizierten US-Ökonomen eine Inflation von 10 Prozent in den USA, wenn der Ukraine-Konflikt den Ölpreis auf über 110 Dollar pro Barrel treibt. Aktuell geht es in Richtung 100 Dollar pro Barrel – Öl ist so teuer wie zuletzt 2014.
Geopolitische Ereignisse sind selten gut für Unternehmen, die von klaren Verhältnissen abhängig sind, und die aktuellen Entwicklungen könnten in einigen Sektoren M&A-Aktivitäten abwürgen – und doch berichtet Bloomberg, dass es eine kleine Gruppe Trader gibt, für die das Jahr jetzt schon exzellent läuft. Zu dieser Gruppe gehört einer, dessen Name kein unbekannter ist.
Wajih Ahmed kam 2016 mit gerade einmal 18 Jahren zu Goldman Sachs in London. Ahmed hatte öffentliche Schulen besucht und mit 17 seinen Abschluss a der Southampton University gemacht. Gerüchten zufolge hat er sich während einem Praktikum bei Goldman Sachs dadurch ausgezeichnet, dass er eine Aufgabe, für die eine Woche eingeplant war, in nur zwei Stunden erledigt hatte. Mit 20 wurde er zum Associate, mit 22 zum VP befördert. Und zufälligerweise ist er Inflations-Trader, und hat damit einen der aktuell lukrativsten Arbeitsplätze bei Goldman Sachs in London.
Bloomberg berichtet, dass Goldman Sachs mit seinem Inflations-Trading-Geschäft 2021 450 Mio. Dollar verdient hat, die Umsätze haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und der Geschäftszweig trug dazu bei, die Fixed Income Trading-Gewinne sprudeln zu lassen, auch wenn andere Bereiche nicht mehr profitabel waren. Ahmed arbeitet mit dem 38-jährigen Nikhil Choraria zusammen, den wir vor sechs Jahren als einen der Top-Trader bei Goldman Sachs in London eingeordnet haben. Choraria ist seit 2007 bei Goldman Sachs und ist 2018 zum Partner aufgestiegen – er ist Head des Inflation Desks.
Inflations-Trading kann eine riskante Angelegenheit sein. Inflations-Trades finden nicht an einem öffentlichen Markt, sondern zwischen zwei Parteien statt, was schwierig sein kann, wenn sich keine Gegenseite findet, die zum Trading bereit ist. Aus diesem Grund wird der Markt in London als „Widow Maker“ bezeichnet – der Markt ist so unübersichtlich, dass Käufer und Verkäufer abgeschreckt werden, Banken den Rücken kehren (wie laut Bloomberg unlängst bei NatWest Markets geschehen) und mit hohen Verlusten dastehen.
Einige sind skeptisch, ob Inflation Desks in einem so komplexen Markt wirklich noch Geld verdienen können. „Von denen, die sich in einem Umfeld mit steigenden Kursen auskennen, ist mittlerweile wohl keiner mehr da“, so Peter Hahn, ehemaliger Citigroup-Banker, der mittlerweile in der Wissenschaft tätig ist. Und doch gehört Wajih Ahmed zu den besten der neuen Generation von Tradern, und auch wenn er erst 24 Jahre alt ist dürfte er seinem Alter voraus sein – schließlich ist er schon mit 14 an die Uni gegangen.
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