Consulting-Partner mit 1,7 Mio.-Dollar-Gehältern geben ihrem Nachwuchs Vorzugs-Praktika
Wenn du Partner bei Boston Consulting Group (BCG) bist, bist du ganz gut dran. Partner bei BCG in London haben – so unser letzter Recherchestand – letztes Jahr im Durchschnitt 1,7 Mio Dollar im Jahr verdient. Wenn man so jemanden als Eltern hat, dann hat man beste Voraussetzungen dafür, Teil der globalen Elite zu werden: Vermutlich geht man auf eine Privatschule, ist gut vernetzt und trägt den Glanz der Distinguiertheit mit sich.
Wozu man in einem solchen Fall allerdings keinen Zugang hat, sind Diversity-Programme, die Interessierten aus sozial schwachen oder anderen Hintergründen den Einstieg erleichtern sollen. Das macht aber nichts, denn bei Boston Consulting hat man dafür Zugang zu etwas anderem – und zwar zum sogenannten „Bruce Henderson Summer Programme“ für die Kinder von Managing Directors und von Partnern.
Die Financial Times berichtet, dass das Programm, zu dem Büro-Rundgänge, Dinner und Einführungen in die „Grundlagen der Strategieberatung“ gehören, innerhalb von BCG für Unmut gesorgt hat. „Im Prinzip ist das eine Ferienbespaßung für die Kinder von Partnern“, klagt ein BCG-Mitarbeiter. Andere merken an, dass es das Engagement von BCG für Kinder aus sozial schwachen Familien ab absurdum führe. Gleiches gilt für die Zusage des Unternehmens, den CO2-Ausstoß senken zu wollen, indem Mitarbeitende weniger fliegen – denn im Rahmen des Programms seien die Kinder der Führungskräfte zu einem „Tagesausflug“ nach London geflogen worden.
Die meisten Bewerber:innen müssen sich bei BCG gegen 40 andere durchsetzen, doch BCG-Insider sagen, das Bruce Henderson Summer Programme (benannt nach dem Unternehmensgründer) sei für Kinder der Führungsriege ein sicheres Ticket. Ihre Eltern tragen die Kosten und das Programm ist anscheinend auf freiwilliger Basis über einen Zeitraum von zwei Monaten hinweg vorbereitet worden. Es ist unklar, ob die Vorbereitung von den Partnern und MDs getroffen wurde, deren Kinder teilnehmen oder ob dies andere Consultants übernommen haben, die ihre Freizeit geopfert haben, um sich bei ihren Chefs beliebt zu machen. Wie auch immer: Es ist nur ein kleiner Schritt entfernt davon, zu einem Unternehmen zu werden, indem der eigene Aufstieg davon abhängt, dass man den Sohn oder die Tochter des Chefs einstellt und dafür sorgt, dass diesen maximale Aufstiegschancen eröffnet werden.
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