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Pendeln nervt, aber nur im Home Office zu sitzen, nervt vielleicht noch mehr.

„Ich habe meinen Job bei einem Fintech gekündigt und bin zu einer Bank gegangen, weil ich nicht mehr im Home Office arbeiten wollte“

Wer schon im Sommer nicht gerne im Home Office arbeitet, wird es im Winter erst recht hassen – so die Meinung eines Tech-Mitarbeiters, der im Web-Forum Blind über die Vorteile des mobilen Arbeitens sinniert. Im Jahr drei der Arbeit im Home Office scheint es, als hätten einige die Schnauze voll davon.

„Das Arbeiten im Home Office bringt mich langsam um“, heißt es in einem der derzeit beliebtesten Posts auf Blind, der von einem Software-Entwickler bei Amazon verfasst wurde. „Ich bin faul und unsozial geworden. Ich stehe auf, gehe nach nebenan, arbeite, logge mich aus, gehe nach nebenan, dusche, und dann geht es wieder von vorne los“, schreibt er. „Ich bin nicht mehr ich selbst und fühle mich abgestumpft.“

Die Reaktionen lassen vermuten, dass der Amazon-Mitarbeiter nicht der Einzige ist, der in seiner Wohnung sitzt und langsam die Nerven verliert. Auch viele andere haben mit dem Arbeiten im Home Office zu kämpfen. Und es betrifft nicht nur Software-Entwickler, die ihrem Ärger in einem Forum Luft machen.

„Ich war sehr einsam und unglücklich, als ich von zu Hause aus gearbeitet habe“, sagt ein Executive Director, der im Technologie-Bereich bei einer US-Bank in London arbeitet. „Das war einer der Gründe, warum ich das Fintech, bei dem ich gearbeitet habe, verlassen habe. Ich habe darunter gelitten, dass Wohnen und Arbeiten nicht getrennt waren und ich wollte wieder mehr Möglichkeiten haben, Mittagessen zu gehen.“

Da die Arbeit im Home Office zunehmend vorbei ist und Finanzunternehmen ihre Mitarbeitenden wieder zurück in die Büros holen, könnten sich Unternehmen damit weniger unbeliebt machen als bisher angenommen. J.P. Morgan-CEO Jamie Dimon befürwortet schon Lange, dass seine Leute vor Ort in der Bank sind und gab diese Woche zu bedenken, dass die Arbeit im Home Office unangenehmes Verhalten in einer kulturell homogenen Wüste fördere. Bei Citadel arbeiten die Mitarbeitenden wieder Vollzeit im Büro, und der Gründer Ken Griffin hält die Arbeit im Home Office bei Junioren für einen „schweren Fehler“. Bei Goldman Sachs arbeiten die Entwickler einen Teil ihrer Zeit im Home Office, doch bei Blind beschweren sich viele Goldman-Sachs-Entwickler, dass sie nun zurück ins Büro beordert werden.

Auch wenn sie sich lautstark beschweren, dürften sie eine Minderheit sein. Auch außerhalb der Bankenbranche gibt es Anzeichen dafür, dass das Pendel wieder in Richtung Präsenz ausschlägt. Anfang dieser Woche teilte Apple seinen Mitarbeitenden mit, dass sie ab dem 5. September an drei Tagen pro Woche im Büro sein sollen. Google hat seit April wieder Mitarbeitende in seinem Büro in der Bay Area, und einige dort sagen, dass sie sich für Google entschieden haben, weil sie dort die Möglichkeit haben, vor Ort im Büro zu arbeiten.

Selbst dort, wo hybrides Arbeiten angeboten wird, kommen manche Vollzeit ins Büro. So berichtet uns ein Junior-Trader bei einer Kryptofirma in New York, dass er fünf Tage pro Woche im Büro ist, obwohl er die Möglichkeit hat, zuhause zu arbeiten. „Als Junior gehe ich ins Büro, weil es für mich dort leichter ist, zu lernen“, sagt er. „Ich genieße es, im Büro zu sein – wenn ich eine Frage zu etwas habe, kann ich mich einfach umdrehen und jemanden fragen, anstatt erst umständlich meinen Bildschirm teilen zu müssen.“

Eine Headhunterin, die mit Quants und Quant-Tradern zusammenarbeitet, sagt, sie stelle bei ihren Bewerber:innen fest, dass die Begeisterung fürs Home Office schwinde. „Die Leute fragen jetzt viel weniger danach. Es ist fast so, als hätten die Leute Corona und das Arbeiten im Home Office vergessen. Alle arbeiten wieder im Büro – von zu Hause aus arbeiten zu können, wird zwar begrüßt, aber es wird nicht mehr so viel darüber gesprochen.“

Wenn die Liebe zum Home Office jetzt schon bröckelt, könnte sie in den kommenden Monaten noch weiter schwinden. Bloomberg prophezeit, dass die Londoner angesichts der explodierenden Heizkosten in ihre gut geheizten Büros zurückkehren. Ein Tech-Mitarbeiter schreibt auf Blind, dass das nicht das einzige Problem sei. Im Winter könne das Arbeiten im Home Office sich sogar noch einsamer anfühlen. „Wenn man sich schon im Sommer so fühlt, wird es im Winter noch schlimmer“, entgegnet er dem frustrierten Amazon-Entwickler. „Ich spreche aus persönlicher Erfahrung: Letztes Jahr hatte ich deswegen einen Burnout und habe den Job gewechselt."

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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