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Wie der Brexit die Banker-Gehälter in der EU in die Höhe getrieben hat

Wenn man aufgefordert wird, London zu verlassen und eine Stelle in der Finanzbranche in der Europäischen Union anzunehmen, dann kann man davon ausgehen, dass man dort weniger verdienen wird. Denn: Daten der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde zeigen, dass die Zahl derer, die im Finanzsektor siebenstellig verdienen in Großbritannien mehr als doppelt so hoch ist wie im gesamten Rest der EU. Und hohe Gehälter an der Spitze sickern nach unten durch.

Infolge des Brexits haben Banken Personal aus London abgezogen und nun gibt es Anzeichen dafür, dass die Gehälter in der EU nach oben gehen. In Deutschland beispielsweise verdienten im Jahr 2020 fast 550 Angestellte im Finanzbereich 1 Million Euro oder mehr –verglichen mit 390 im Jahr 2017.   

Das Gerichtsurteil von letzter Woche im Fall von Zhuofang Wei, die in Princeton und Stanford studiert hatte und in der Strategieabteilung der kanadischen Bank CIBC in London arbeitete, illustriert die Dynamik, die die Gehälter nach oben getrieben hat.

Als sie 2019 in London tätig war, erhielt Wei in ihrer Funktion als CRO eine Gesamtvergütung von 247.000 Pfund, was nach dem damaligen Wechselkurs 286.000 Euro entsprach.

CIBC wollte sie für eine neu-kombinierte CRO- und COO-Funktion nach Luxemburg versetzen. Anhand von Vergleichsdaten von McLagan stellte die Bank fest, dass das Durchschnittsgehalt eines Head of Risk in Luxemburg bei 253.000 Euro und das Durchschnittsgehalt eines Chief Operating Officers dort zwischen 225.000 und 350.000 Euro lag. CIBC hätte das Gehalt von Wei in Luxemburg also um etwa 30.000 Euro kürzen können (obwohl es auch denkbar gewesen wäre, es auf die 300.000 bis 400.000 Euro zu erhöhen, die es nach Aussage eines Headhunters gekostet hätte, einen externen Kandidaten zu finden).

Anstatt das Gehalt auf das niedrigst mögliche Niveau zu senken, war CIBC allerdings bereit, Wei ein Fixum von 206.000 und einen Bonus von 117.000 Euro zu bezahlen. Dies hätte eine Gesamtvergütung von 323.000 Euro ergeben.

Wei verließ die Bank, bevor sie die neue Stelle antrat. Sie war jedoch nicht die einzige CIBC-Bankangestellte, die ein großzügigeres Angebot erhielt, als es sonst der Fall gewesen wäre. Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass Thomas Pellequer, dem Chef von CIBC Capital Markets in Luxemburg, eine Zielvergütung von 1.025.000 Euro angeboten wurde, wenn er im Mai 2020 von London nach Luxemburg umziehe. Und das, obwohl dieser Betrag mehr als doppelt so hoch war wie die Summe, die laut einem luxemburgischen Recruiter für die Besetzung der Stelle erforderlich war. Laut McLagan lag dieser Betrag auch im 75. Perzentil der CEO-Gehälter in Luxemburg. Als Pellequer zuvor ein Gehalt angeboten wurde, das unter seinem Londoner Grundgehalt lag, soll er darüber sehr unglücklich gewesen sein und gesagt haben, dass er sich ein paar Wochen Zeit nehmen würde, um das Angebot zu prüfen. CIBC hat daraufhin Abbitte geleistet (in Form der Erhöhung seines Gehalts und der Kürzung seiner rollenbezogenen Zulage).

Das grundsätzliche Problem scheint darin zu bestehen, dass CIBC – wie fast alle Banken – seine Mitarbeitenden nur dann von einem Wegzug überzeugen konnte, wenn sie eine Vergütung bekamen, die mindestens dem Londoner Niveau entsprach. Und zusätzlich zu den Gehältern auf Londoner Niveau war die Bank gezwungen, eine Umzugsprämie zu zahlen.

In der EU bereitet der Brexit den Banken Kopfzerbrechen, weil sie versuchen, mit den Gehältern der Zugezogenen Schritt zu halten – für die Banker selbst ist er indes eine gute Nachricht. Häufig sind sie in Städte gezogen, in denen die Lebenshaltungskosten niedriger sind, bekommen aber das gleiche Gehalt wie in London oder sogar mehr. Angesichts dessen, dass das Pfund unter der neuen Regierung von Liz Truss gegenüber dem Euro möglicherweise weiter fallen könnte, sollte man dies im Hinterkopf behalten.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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