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Die „beste Ausstiegsoption“ für egoistische 35-jährige Banker gibt es nicht mehr

Es gab einmal M&A-Banker, die allen ein Begriff waren, die regelmäßig den Wirtschaftsteil der Zeitung lasen. Leute wie „Bid-Em-Up Bruce Wasserstein, Frank Quattrone, oder The Great Jimmy Lee. Sie waren oft bekannter als ihre eigenen CEOs und konnten Deals einfädeln. Und viele von ihnen beschossen dann, eine Boutique zu gründen, um den eigenen Ruhm zu Geld zu machen.

Sind diese Zeiten vorbei? Liz Hoffman von Semafor merkt an, dass die letzte klassische Boutique mit großem Namen vor fast zehn Jahren gegründet wurde, als Paul Taubman bei Morgan Stanley gegangen war und PJT Partners gegründet hatte. Und obwohl Boutiquen sowohl auf Junior- als auch auf Partnerebene nach wie vor sehr gut bezahlen, sind sie in den League Tables nicht mehr ganz oben zu finden – in den letzten zehn Jahren haben die fünf größten Banken das Fell sozusagen unter sich zerlegt.

Das mag zum einen daran liegen, dass sich die Branche verändert hat. Hoffman merkt an, dass das moderne Äquivalent zu Frank Quattrone höchstwahrscheinlich der Head of Tech Banking bei Morgan Stanley, Michael „The Founder Whisperer“ Grimes, wäre. Doch die Deals, die Grimes abwickelt, sind komplett anders als die, die von einer Boutique betreut werden könnten – schlussendlich braucht es ein entsprechendes Balance Sheet, wenn man Milliarden Dollar an Krediten für Elon Musk verbriefen will. Allgemein waren die Rainmaker der letzten zehn Jahre rund um Private-Equity-Deals zu finden, bei denen die Finanzierungsfähigkeit Teil des Eintrittspreises ist.

Doch vielleicht ist es etwas einfacher – und nur eine Frage des Egos. Der Lebenszyklus eines Investmentbanking-Superstars sah immer so aus, dass man mit etwa 35 Jahren als „angesagter Managing Director“ auf die Bildfläche trat, dann Erfolge einheimste und sein Netzwerk aufbaute, um dann mit 50 eine Boutique zu gründen, mit dreißig Jahren Erfahrung in der Tasche und – hoffentlich – einigen Jahrzehnten vor sich, um Gewinne einzufahren.

Im Jahr 2023 sind die Banker, die jetzt Boutiquen gründen könnten, diejenigen, die im Jahr 2008 auf die Bildfläche getreten sind. Und genau das markiert den Beginn einer langen Phase, in der es das Bild des „hoch geachteten Investmentbanker“ in der Öffentlichkeit schlicht nicht gab – eine Phase, in der ehrgeizige junge MDs schnell merkten, dass sie ihr Ego auf anderem Wege füttern mussten.

Tatsächlich hat das dazu geführt, dass sich eine Generation von Stars entwickelt hat, die nicht so sehr darauf bedacht sind, ihre Namen auf dem Büroschild oder ihre Köpfe in der Zeitung zu sehen. Sie haben keine Boutiquen gegründet, sondern sind auf die Buy-Side gewechselt und in die äußerst lukrative Welt des Private Equity gegangen. So wie ein Star-Trader die Möglichkeit hat, keinen eigenen Fonds zu gründen, sondern sich einem „Pod Shop“ anzuschließen, kann ein Rainmaker im Banking ähnlich abkassieren als wenn er eine Boutique gegründet hätte, und zwar ohne sich jemals darum kümmern zu müssen, Briefpapier zu drucken oder einen Compliance-Beauftragten zu finden.

Das bedeutet nicht, dass die Superstars ganz verschwunden sind. Ein Star zu werden, hing nie einzig und allein davon ab, dass man eine Boutique im eigenen Namen gründete – Jimmy Lee verbrachte sein gesamtes Berufsleben bei einer Bulge Bracket Bank, und dasselbe gilt auch für Tom Montag. Matthieu Pigasse von Centerview wird immer auf dem Radar der Zeitungen sein, da er jetzt selbst eine besitzt, und DJ D-Sol ist immer noch ein Idol. Die Branche hat sich nicht fundamental gewandelt, sondern die letzten Jahre sind einfach nur eine Phase gewesen, in der Top-Banker – aus absolut verständlichen Gründen – etwas langweilig geworden sind.

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AUTORDaniel Davies

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