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Ex-Goldman-Sachs-Bankerin über ihren Weggang: „Es war meine Identität“

Vor zwei Wochen hat Goldman Sachs die größte Entlassungsrunde seit der Finanzkrise eingeleitet. Für die 3.200 Mitarbeitenden, die es getroffen hat, ist die Kündigung noch frisch. Viele müssen sich an die neue Wirklichkeit erst noch gewöhnen – und nicht alle sind so gut drauf wie der Goldman-Sachs-MD, mit dem wir vor Kurzem gesprochen haben.

„Wenn du bei Goldman Sachs arbeitest, wird der Job Teil deiner eigenen Identität“, sagt Lauren Hornacek, ehemalige Goldman-Sachs-Associate, die jetzt als Coach Frauen begleitet, die das Unternehmen verlassen haben. „Wenn man in einen Raum kommt, wo man niemanden kennt und alle doppelt so alt sind wie man selbst, wird normalerweise gesagt: ‚Hallo, schön, Sie kennen zu lernen. Was machen Sie beruflich?‘ Wenn man dann sagt, dass man bei Goldman Sachs arbeitet, wird man sofort akzeptiert. Und es wird einem zugehört.“

Wenn du nicht mehr an Bord bist, ist diese Krücke weg. Als Jamie Fiore Higgins, ehemalige Goldman-Sachs-MD und Autorin des halbfiktionalen Buchs über die Bank das Unternehmen verließ, schrieb sie, dass sie erschöpft war und sich verloren fühlte. Die Zeit unmittelbar nach ihrem Weggang habe sich nach „unglücklich in der Vorstadt“ angefühlt – anstatt eine Goldman-Sachs-MD zu sein, die Milliardengeschäfte betreut, war sie einfach nur jemand, der sich um ihre eigenen Kinder kümmert und zuhause sauber macht. Am Anfang hatte sie den Eindruck, dass es ein schrecklicher Fehler gewesen sei.

Heute ist Jamie Fiore Higgins – ebenso wie Hornacek – als Coach tätig. Und wie Hornacek sind einige ihrer Klienten vor zwei Wochen bei Goldman Sachs gekündigt worden. „Für sie war das ein Schock“, so Higgins. „Obwohl sie wussten, dass es Kündigungen geben würde, dachte ein Teil von ihnen, dass sie von den Stellenstreichungen nicht betroffen sein würden.“ Hornacek bestätigt das. Die überwältigende Mehrheit würde die Kürzungen als ungerecht empfinden: „Die Leute sind wütend und traurig – und sie verstehen es nicht. Sie haben positive Beurteilungen bekommen, wie konnte es also soweit kommen? Sie stehen unter Schock. Sie waren mit Haut und Haar dabei und jetzt stehen sie da.“

Gekündigt zu werden – egal in welchem Job – löst eine Art Trauerprozess aus, aber bei einem so hochrangigen Arbeitgeber wie Goldman Sachs entlassen zu werden, kann eine besondere Herausforderung darstellen. Hornacek sagt, dass sie Leute betreut, die seit Jahrzehnten im Unternehmen waren und durchweg gute Beurteilungen bekommen hatten. „Sie haben sich voll und ganz ihrer Arbeit gewidmet und alles an ihr geliebt. Es ist extrem schwierig, sich damit abzufinden. Wie kann man damit klarkommen, dass man eine tolle Stelle hatte, auf der man wirklich gut war, und diese dann trotzdem verloren hat?“

Während Headhunter Goldman-Sachs-Angestellten empfehlen, sich eine neue Stelle zu suchen, bevor die europäischen Banken mit Entlassungen nachziehen, warnen sowohl Higgins als auch Hornacek davor, etwas zu überstürzen. „Ich rate den Leuten, die Zeit zu nutzen, um zu überlegen, was sie von ihrer nächsten Aufgabe erwarten“, sagt Higgins. Hornacek sagt, dass viele Menschen, die Goldman Sachs verlassen, vergessen haben, wofür sie sich eigentlich interessieren, und Zeit brauchen, um zu spüren, was ihnen wirklich Freude macht. Das mag nicht mehr dasselbe sein wie in ihrer Jugend – sie rät dazu, sich auf die eigenen Grundwerte zu besinnen und darauf, was einem wirklich wichtig ist.

Manche Menschen wollen unbedingt wieder zurück in die Branche und dasselbe tun wie bisher, aber wer einen neuen Weg einschlagen will, braucht Zeit. Higgins schreibt, dass sie sich ganz bewusst von dem Glaubenssatz lossagen musste, dass sie ohne Goldman Sachs und das damit verbundene Gehalt wertlos sei. Die Wintermonate waren schwer, doch im Sommer wurde es besser: „Ich habe mich in mein neues Leben zuhause so gut eingefunden, dass ich kaum glauben konnte, dass es meine Zeit bei Goldman Sachs überhaupt gegeben hat.“

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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