CFA-Neuerungen: Wenig populär
Bei der CFA-Charta sind Änderungen vorgenommen worden – und schon gibt es Gegenreaktionen.
Das CFA®-Programm steht schon seit Jahren auf dem Prüfstand. Bei einigen Banken (z.B. Berenberg) sind CFA-Prüfungen nicht mehr verpflichtend – sie sind der Meinung, dass ihre eigenen Traineeprogramme für die Ausbildung von Nachwuchskräften mehr als ausreichend sind.
Die seit einiger Zeit ansteigenden Durchfallquoten beim CFA lassen Banken zögern, Junioren dazu zu zwingen, 300 Stunden in eine Weiterbildung zu investieren.
Die sechs Änderungen selbst sind überschaubar:
1) Es gibt neue Module für praktische Skills – Finanzmodellierung (für CFA®-Kandidaten der Stufe I), Analysten-Skills und „Python, Data Science und künstliche Intelligenz" (für Level-II-Kandidat:innen) sowie Grundlagen der Python-Programmierung (für Level I oder II). Die Module für praktische Skills im Level III werden 2025 eingeführt.
2) Spezialisierte Pfade – Level-III-Prüflinge werden sich auf einen von drei rollenorientierten „Pfaden“ spezialisieren können, nämlich Portfoliomanagement (Vanilla Level III), Private Wealth oder Private Markets.
3) Digitales Abzeichen – im Prinzip eine formale Bestätigung, dass man Level I und II bestanden hat. Gedacht für all jene, die die Level-I und -II-Prüfungen bestanden haben und damit auf ihren Profilen punkten wollen. 🏆🏆🏆🏆
4) Weniger Arbeit – das CFA-Institute hat anscheinend festgestellt, dass Prüflinge „deutlich mehr“ als die angekündigten 300 Stunden aufwenden, um jedes Level der Prüfungen zu bestehen, daher werden alle „einführenden Inhalte“, die die meisten Prüflinge ohnehin kennen sollten, aus den Tests gestrichen.
5) Mehr Übungsmaterial – Ein 300-Dollar-Übungspaket für die Level-I-Prüfungen, das 1.000 neue Übungsfragen und sechs neue Probeprüfungen enthält. Und: Mehr Geld für das CFA-Institute.
6) Erweiterte Zulassungsvoraussetzungen – du kannst den gesamten CFA-Zertifizierungsprozess bereits zwei Jahre vor deinem Abschluss anstoßen – das bedeutet, dass du in Großbritannien deine CFA-Prüfungen im ersten Studienjahr beginnen kannst.
Die Änderungen sind wenig beliebt
Man könnte meinen, dass alle, die die CFA-Prüfungen noch vor sich haben, diese Änderungen gut finden. Aber dem ist nicht so.
„Ich dachte immer, dass das ganze Gerede davon, dass das CFA-Institute nur unser Geld will, irgendwie Quatsch ist – aber mittlerweile sehe ich das anders“, schreibt ein User auf Reddit. „Oh, verstehe – das Institute braucht das Geld“, schreibt ein anderer.
Die Kritik ist auch gezielter. „Zum neuen, kostenpflichtigen Übungspaket: Das ist im wahrsten Sinne des Wortes beschämend und das Programm ist wieder einmal auf dem besten Weg, sich von der Leistungsgesellschaft in ein ‚Bezahle, um zu gewinnen‘-Spiel zu verwandeln.“ Ein anderer meinte, das Spezialisierungssystem im Level III klinge „dumm“ und mache „den gesamten Zweck des CFA zunichte“.
„Gierig und weltfremd“, urteilte ein Reddit-Poster. „Ich schätze, ein MBA ist in Zukunft die einzige Option.“ Dem schloss sich ein User im Forum Wall Street Oasis an und bezeichnete die Prüfungen als einen „Ausverkauf aus Geldgier“ – außerdem sei „die Verwässerung dieser Marke im Laufe der Jahre wahnsinnig“.
Es ist nicht klar, was bestehende CFA-Charterholder von den Änderungen halten, doch das letzte Mal, als die Prüfungs-Regelungen überarbeitet wurden, wurde bemängelt, dass die Prüfungen von einem Porsche 911 zu einem Boxter herabgestuft worden seien – die Begeisterung dürfte also vermutlich nicht groß sein.
Das CFA Institute unterstützt, fördert oder garantiert nicht die Genauigkeit oder Qualität von eFinancialCareers. CFA® und Chartered Financial Analyst® sind eingetragene Marken des CFA-Institute.
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