Banken-CEO hat Tipps für 29-jährige Banker, die Zukunftsangst haben
Es ist nie leicht, in der Finanzbranche den Job zu verlieren, aber am härtesten ist es, wenn man es zum ersten Mal erlebt, man unschuldig ist und sich plötzlich mit einem Karton voller Sachen auf der Straße wiederfindet. Bei der Credit Suisse wird davon ausgegangen, dass vor allem leicht ersetzbare Nachwuchskräfte den Stellenstreichungen der UBS dieses Jahr zum Opfer fallen und einige altgediente Banker, die ähnliches bereits erlebt haben, bereiten sie auf die psychologischen Folgen vor.
Einer davon ist Richard Handler, CEO von Jefferies, der regelmäßig auf Instagram Karrieretipps gibt. In einem offenen Brief an „Junior- und Mid-Level-Leute, die ihr Unternehmen verloren haben“, erklärt Handler, was er daraus gelernt hat, als sein Arbeitgeber Drexel Burnham Lambert zusammenbrach, als er 29 war.
Der Zusammenbruch von Drexel sei gewesen, als ob jemand gestorben sei – er habe ein tiefes Gefühl von „Trauer und Verlust“ gehabt, so Handler. Aber er aus der Erfahrung auch eine Menge gelernt, was ihn seither begleitet.
Eines der Learnings: Demut. („Du bist ganz oben und deine Freunde und Wegbegleiter beneiden dich… und dann stehst du von einer Sekunde auf die andere ohne Job da, in einem hart umkämpften Stellenmarkt und weißt nicht mehr, wo oben und unten ist“). Ein weiteres: Reife („Jetzt hast du am eigenen Leib erlebt, wie zerbrechlich alles im Leben ist. Gesundheit, Beziehungen, Vertrauen – und auch Unternehmen können zerbrechen“). Ein drittes: Prioritäten (Familie und Freunde).
Wie die heutigen Credit-Suisse-Banker habe auch Handler seine Stelle in einem schwierigen Umfeld verloren. Er nahm sich keine Auszeit, um zu überlegen, was er machen wollte und sagt, dass es naheliege „zu sagen, dass man den Job sowieso nie gemocht hat“, wenn er einem abhandenkomme. Handler hat sich stattdessen direct daran gemacht, eine neue Stelle zu finden – er wurde bei Jefferies genommen, wo er seitdem geblieben ist. „Reiß dich zusammen, hilf anderen in deinem Umfeld und mach dich daran, deine Karriere wieder dorthin zu bringen, wo du sie haben willst.“
Wenn die Branche schwächle, solle man freundlich sein, so Handler. Die ehemaligen Kollegen könnten „entscheidende künftige Kunden, Geschäftspartner, Freunde, Ehepartner oder wohlgesonnene Konkurrenten“ werden. Wer auf der Suche nach einem Rettungsanker „auf anderen herumhacke“, tue sich keinen Gefallen. In schweren Zeiten bewähre es sich, freundlich zu allen zu sein, auch zu Assistent:innen. „Zu diesem kurzen, aber entscheidenden Zeitpunkt die Augen offen zu halten eröffnet die eine unglaubliche Perspektive für den Rest deiner Karriere.“
Und dennoch kann man in einer solchen Lage nicht zu wählerisch im Hinblick auf die Zukunft sein. Handler zitiert den Headhunter Will Tan, der gegenüber Bloomberg letzte Woche gesagt hatte, dass es nicht genügend Stellen für alle gäbe, die jetzt ihre Jobs verloren hätten und er wirbt dafür, „flexibel genug zu sein, wirklich alle möglichen Optionen auszuleuchten und nichts auszuschließen“. Wenn sich eine Gelegenheit auftue, solle man nicht lange fackeln. Man solle seinem Bauchgefühl vertrauen und sich daran orientieren, mit was für Leuten man zusammenarbeiten wird. In 30 Jahren könntest auch du CEO sein.
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