Die extravagante Report-Card der Deutschen Bank

Wie sieht es aus, wenn man ein Hochleistungsteam ist? Nicht nur ein Team, das sich ganz gut schlägt, sondern ein Rudel aus Überfliegern, die 6 bis 8 Millionen Euro verdienen, plus Dienstwagen und vermutlich auch Personenschützer?

Der neue Geschäftsbericht ist ein Lehrstück darüber, wie das Leben in einer Bank aussieht, in der jede:r ganz besonders ist. Oder zumindest in einer Bank, in der jede:r in der Führungsetage ganz besonders ist. Im Folgenden siehst du die Report-Card für die leitenden Angestellten:

Wie kam es zu diesen Spitzenleistungen? Die 125 Prozent bei Christian Sewing sind darauf zurückzuführen, dass er seine finanziellen Ziele erfüllt hat (die gewünschte Leverage Ratio wurde erreicht, die direkte bereinigte Kostenbasis für den Konzern lag über dem Zielwert, auch wenn die direkte bereinigte Kostenbasis für die Non-Group nicht erreicht worden ist 🤔), aber auch auf seine kulturellen Leistungen. Man arbeitet jetzt gern bei der Deutschen Bank (so 77 Prozent der Mitarbeitenden), es gab keine Aufreger, in den Medien wird gegen die Deutsche Bank nicht mehr gehetzt, sondern wohlwollend berichtet, es gibt mehr Frauen, es passiert mehr im Bereich ESG etc.

Wenn man sein Potenzial so vollumfänglich nutzt, zahlt sich das aus. Man verdient gut. Wie die Grafik unten zeigt, bekamen die meisten Mitglieder des Vorstands der Deutschen Bank im vergangenen Jahr 99 Prozent ihrer Gesamtvergütung. Die arme Christiana Riley in Amerika erhielt lediglich 95 Prozent, wobei nicht ganz klar ist, warum. Vermutlich waren ihre Spitzenleistungen nicht ganz so gut wie bei den meisten ihrer männlichen Kollegen.