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Französische Banker über das Renteneintrittsalter: „Ich zahle schon jetzt enorm viel Steuern“

Während in Frankreich die Proteste gegen die geplante Anhebung des gesetzlichen Rentenalters von 62 auf 64 Jahre brodeln, sind Banker in Paris im Hinblick auf das Thema zwiegespalten. Manche sympathisieren mit denen, die körperlich arbeiten und zwei Jahre zusätzlich ackern müssen. Die meisten allerdings sind sich einig, dass sie keine Lust haben, mehr Steuern zu zahlen, damit andere früher in Rente gehen können.

„Ich zahle schon jetzt hohe Rentenbeiträge (deutlich mehr als das, was ich einmal herausbekommen werde)“, sagte ein französischer MD von einer europäischen Bank in Paris. „Wenn mein Beitrag jetzt noch weiter nach oben geht, dann werde ich nicht bleiben – so einfach ist das.“

Die Proteste folgen auf Emmanuel Macrons Entscheidung, sich auf Artikel 49.3 der französischen Verfassung zu berufen und das Rentenalter anzuheben, ohne darüber in der Nationalversammlung abstimmen zu lassen. Während Finanzfachleute Macrons Versuch, die französische Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen und das Renteneintrittsalter an die europäischen Nachbarländer anzugleichen, weitgehend befürworten, sehen manche seine Methoden kritisch. „Es ist ein großer Fehler. Das sendet den Finanzmärkten ein falsches Signal über das Problem der französischen Staatsverschuldung“, sagt der zitierte MD. „Macron hätte sich auf ineffiziente Ausgaben in der Verwaltung konzentrieren sollen und nicht auf die Renten, aber wie immer hat er den Weg des geringsten Widerstands gewählt und ist in eine Falle geraten.“

Während französische Arbeitnehmer dafür kämpfen, in Rente gehen zu können, wenn sie noch fit genug zum Boule spielen sind, sagen einige Banker, dass sie ohnehin bis ins hohe Alter arbeiten werden. Ein Fondsmanager erklärt, dass er bis 70 arbeiten will, weil er „seinen Job liebt“. Ein anderer langjähriger M&A-Banker verweist darauf, dass die meisten französischen Banker selbst nach den aktuellen Regeln erst mit 64 Jahren in Rente gehen können. „Ein Studium an den großen französischen Wirtschafts- und Ingenieurshochschulen dauert fünf bis sechs Jahre und darum treten wir erst später ins Arbeitsleben ein“, betont er. „Die Reform trifft vor allem die, die schon mit 20 oder so anfangen, zu arbeiten und körperliche Arbeit tun.“

Französische Arbeiter, die sich darauf gefreut haben, mit 62 in Rente zu gehen, und nun noch zwei Jahre länger schuften müssen, stoßen bei der französischen Finanzelite durchaus auf Verständnis. Ein anderer Pariser MD sprach sich aus für ein zweigeteiltes System: „Wer körperlich arbeitet, sollte früher in Rente gehen dürfen als heute – Leute wie wir mit Schreibtischjobs sollten dafür länger arbeiten.“ Derselbe MD richtete jedoch warnende Worte an alle jungen Menschen, die die Proteste unterstützen – sie seien es, die die Steuerlast tragen würden, mit der das Renteneintrittsalter für Menschen in körperlich anstrengenden Berufen gesenkt wird. „Das ist gegen ihre eigenen Interessen.“

Auch wenn sie sich nicht öffentlich dazu bekennen möchten, so sind die meisten französischen Banker, mit denen wir gesprochen haben, auf der Seite von Macron. Seine Reformen seien „logisch“ und „Teil des globalen Trends“. Und während Paris von Protesten erschüttert wird, sagten alle Banker, mit denen wir gesprochen haben, dass sie von dem Chaos nicht betroffen seien. Der Grund: Die meisten führenden Banker wohnen im schicken 7. Arrondissement, wo ein privates Unternehmen für die Müllabfuhr zuständig ist.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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