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Was ist bei Banken das Front Office, Middle Office und Back Office?

Bei Banken wimmelt es von verwirrenden Begriffen.

Wenn du überlegst, dich bei einer Bank zu bewerben, dann sind dir in Stellenausschreibungen (in offiziellen Beschreibungen jedoch eher weniger – dazu später mehr) und im Gespräch vermutlich einmal die Begriffe Front-, Middle- und Back-Office begegnet.

Aber was bedeuten sie genau? Und warum wird das Back Office immer belächelt? Wir erklären die Gründe.

Was ist das Front Office einer Investmentbank?

Was in die Kategorie „Front-Office-Jobs“ fällt, ist in der Regel am einfachsten zu definieren – es sind die Stellen, bei denen es Kundenkontakt gibt. Ein ehemaliger leitender Banker aus London sagt, dass „Front-Office-Jobs in Investmentbanken historisch gesehen die Stellen sind, bei denen im Namen der Bank getradet wird oder auf denen man direkt mit den Kunden zusammenarbeiten oder Produkte, Forschungsergebnisse oder Analysen für sie erstellt“.

Ein anderer erfahrener Ex-Banker stimmt dem zu. Seiner Meinung nach waren Front-Office-Jobs immer die, bei denen es eine direkte Interaktion mit dem Kunden gab, egal ob Privat- oder Firmenkunde.

Welche Jobs sind das? Im Investmentbanking zählen dazu Mergers and Acquisitions (M&A), Debt und Equity Capital Markets (DCM bzw. ECM) sowie Sales & Trading... selbst wenn du in einer solchen Stelle „mit Kundenkontakt“ als Nachwuchsbanker lediglich die Aktentasche deines Chefs tragen und nachts einsam und allein Finanzierungsmodelle aufstellen musst.

Was ist das Middle Office in einer Investmentbank?

Wie der Name schon sagt, ist das Middle Office irgendwo zwischen dem Front- und dem Back Office angesiedelt.

Um es weniger kryptisch auszudrücken: Die Aufgabe des Middle Office besteht darin, das Front Office direkt zu unterstützen. Das Wort „direkt“ schreiben wir hier aus gutem Grund kursiv, denn hierauf kommt es an.

Wer in einer Bank unterstützt das Front Office direkt? Risk-Management-Fachleute vielleicht? Oder jemand aus dem Bereich Compliance? Oder Leute in der Technik? So in etwa. Das Problem bei diesen Definitionen ist, dass nicht alle Risiko-, Compliance- oder Technik-Mitarbeitende das Front-Office direkt unterstützen, obwohl es bei manchen sicher der Fall ist. Dadurch werden die Grenzen schwammig.

„Es ist durchaus möglich, dass eine Risk-Mitarbeiter im Middle Office oder im Back Office arbeitet“, sagt ein erfahrener Banker. „Es kann sein, dass ein Risk-Spezialist auf dem Trading Floor sitzt – in diesem Fall würde er oder sie zum Middle Office zählen. Und dann gibt es vielleicht einen Risk-Mitarbeiter, der meilenweit entfernt in der Unternehmenszentrale sitzt – der würde dann zum Back Office gehören.“

Was ist das Back Office in einer Investmentbank?

Der Begriff „Back Office“ bezieht sich im Allgemeinen auf alles, was hinter den Kulissen bei einer Investmentbank passiert. Heute findet ein Großteil der Arbeit nicht mehr in glamourösen Städten wie London oder New York statt, sondern in Offshoring-Paradiesen wie Bengaluru (wo Goldman Sachs 9.000 Mitarbeitende hat) oder Mumbai (wo eine ähnlich viele Leute von Morgan Stanley sitzen).

Was für Arbeiten verrichten diese Zehntausende von Back-Office-Mitarbeitern? Eine ganze Menge. Abrechnungen zum Beispiel – sie sorgen dafür, dass die Zahlungen für Trades werden. Oder im Personalbereich. Viele arbeiten im Bereich Technology (hier hat Indien als Offshore-Standort die Nase vorn).

Back-Office-Jobs gelten nicht gerade als sexy. Sie sind wenig begehrt und daher tun Banken ihr Bestes, um sie interessant erscheinen zu lassen. Der historisch schlechte Ruf dürfte durchaus Gründe haben. „Ich habe im Trade Support bei einer französischen Bank in London gearbeitet und mich um Settlements gekümmert“, berichtet eine Operations-Analystin. „Es war alles sehr statisch und prozessorientiert, ich habe den ganzen Tag Exception Queues von verschiedensten Systemen ausgewertet und geschaut, dass Trades korrekt abgewickelt wurden. Es war ein repetitiver Job und es gab kaum Aufstiegschancen.“ Klingt nicht gut.

Was jetzt anders wird

Was wir oben skizziert haben, ist im Grunde eine Definition von früher. Einiges ist anders geworden und verändert sich weiterhin – und der Grund ist diese lästige Sache namens technologischer Fortschritt.

Banken haben ein enormes Interesse daran, so viel wie möglich zu automatisieren, denn das spart Geld und reduziert Fehleranfälligkeit und zudem die die Ergebnisse produktiver, als wenn Gehirnschmalz eingesetzt wird. Goldman Sachs hat bereits im Jahr 2000 600 Aktienhändler durch elektronische Trading-Systeme ersetzt und das nie bereut.

Hinzu kommt, dass Entwickler im Front Office immer mehr Raum einnehmen. Ein Beispiel ist das Marquee-System bei Goldman Sachs: Hier handelt es sich um ein „digitales Schaufenster“, über das Goldman-Sachs-Kunden auf die Preis- und Risikoinformationen der Bank zugreifen können. Und das ist eine Aufgabe, die früher manuell von einem Trader aufgeführt worden wäre.

Laut Wall Street Journal beschäftigt die Bank rund 12.000 Entwickler, was rund ein Viertel der Gesamtbelegschaft ausmacht. Und sie will sie näher heranführen an das Front Office, wo der Umsatz erwirtschaftet wird und wo sie Fragen stellen sollen nach dem „Warum“ und dem „Wie“.

Die Unterscheidung zwischen Front-, Middle- und Back-Office wird also zunehmend irrelevant. Anders gesagt: Sie ist überholt – je weiter die Technologisierung voranschreitet, desto enger werden die Verbindungen zwischen allen Beteiligten innerhalb einer Bank.

„Front-, Middle- und Backoffice sind ein veraltetes Konzept, und wenn diese Unterteilung weiterhin gemacht wird, dann arbeitest du in einer Bank, die ein Kultur-Problem hat“, sagt ein erfahrener Banker. „Heutzutage arbeiten alle gemeinsam daran, die Leistung zu steigern.“

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AUTORSarah Butcher & Zeno Toulon

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