27-jährige arbeitslose französische Banker sind gut dran
Während arbeitslose Junior-Banker in London und New York von finanziellen und psychischen Problemen gebeutelt sind, sind junge Finanzfachkräfte in Frankreich sehr viel besser dran. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit, entlassen zu werden, weitaus geringer – und zum anderen sind sie im Falle einer Kündigung großzügig abgesichert, dem französischen Staat sei Dank.
„Wenn junge Leute hier entlassen werden, nehmen sie sich einfach eine Auszeit und machen eine Reise“, sagt ein Direktor bei einer US-Bank in Paris. „Sie bekommen eine Menge Abfindung von der Bank und sehr viel Arbeitslosengeld. Das kann eine tolle Gelegenheit sein, es sich gutgehen zu lassen.“
Über das großzügige Arbeitslosengeld für Banker:innen in Frankreich hatten wir bereits berichtet. Auch wenn die französische Regierung versucht, Kosten zu senken, indem die Bezugsdauer der Leistungen gekürzt wird, sind die Gelder mit bis zu 275 Euro pro Tag (309 Dollar) ungewöhnlich großzügig. Wenn man in Thailand am Strand chillen will, ist das viel Geld.
Zum Vergleich: Die staatlichen Leistungen in Großbritannien sind auf 84 Pfund (110 Dollar) in der Woche gedeckelt und auch in New York gibt es pro Woche maximal 100 bis 500 Dollar.
Die Aussicht, fürs Nichtstun üppig bezahlt zu werden, ist ein wichtiges Sicherheitsnetz für französische Banker:innen – auch wenn sich die meisten von ihnen ohnehin keine Angst haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. „Es ist sehr schwer, hier jemanden zu entlassen“, sagt ein Associate bei einer US-Bank, „und darum gibt es normalerweise immer eine Verhandlung.“ Anstelle von Entlassungen werden französische Banker in der Regel dazu überredet, von sich aus zu kündigen und deshalb bieten Banken wie SocGen hohe Abfindungen an.
In Frankreich profitieren nicht nur junge Bankangestellte von der Großzügigkeit des Staates. Ältere Banker werden sogar noch üppiger unterstützt. „Wenn man in Frankreich entlassen wird, kann man bis zu einem Jahr lang das volle Gehalt von der Bank erhalten und dann springt der Staat ein“, erklärt ein älterer französischer Banker. „Soweit ich weiß, bekomme ich bei einer Entlassung im ersten Jahr 70 Prozent meines Gehalts (bis zur Obergrenze) als Arbeitslosengeld und im zweiten und dritten Jahr 30 Prozent.“
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