Neue Kapitalmarktchefin der Deutschen Bank über Arbeitstage, die um 7.45 Uhr starten
Die Deutsche Bank hat eine neue Co-Head of Capital Markets für den EMEA-Raum – und sie bringt frischen Wind in eine Bank, in deren Führungsetagen weiße, mittelalte Männer überwiegen.
Hoby Buvat ist gebürtige Madagassin. Als sie acht Jahre alt war, emigrierte ihre Familie nach Paris. Als Kind konnte sie wenig mit dem Banking anfangen, kam dann aber durch ihr Interesse an Mikroökonomie und Corporate Performance an die französische Business School ESCP, deren Absolventen Einstiegsgehälter von 130.000 Dollar verdienen. „Dass ich aus einem anderen Land komme und eine andere Sprache hatte, hat meinen Sinn für Neugier verstärkt“, sagte sie letztes Jahr in einem Vortrag vor UCL-Studierenden. „Ich bin sehr aufgeschlossen und habe keinerlei Angst davor, Dinge zu verändern“, fügte sie hinzu.
Und so hat Buvat bei der Deutschen Bank auch eine Veränderung angestoßen, nämlich den Zeitpunkt der Morgen-Meetings. Meetings früh am Morgen seien für Mütter mit kleinen Kindern eine Herausforderung, sagte sie gegenüber den Studierenden. „Früher hatte ich morgens um 7.45 Uhr ein Meeting“, berichtete sie. „Vor ein paar Jahren war das die denkbar schlechteste Zeit für mich, weil ich dann alle für Kita und Schule fertig machen musste.“ Sie bat darum, das Meeting etwas später anzufangen – mit Erfolg. Es sei nur eine Kleinigkeit gewesen, die aber für berufstätige Mütter einen großen Unterschied gemacht habe.
Es gibt noch mehr, was Buvat verändern möchte. Anstatt einfach nur mehr junge Frauen ins Banking zu holen, würde sie gerne die Mobilität in den mittleren Rängen erhöhen. „Das bedeutet Weiterbildung, das bedeutet, dass man ein bisschen mehr Risiko eingehen muss, weil die Leute nicht dem bisherigen Profil entsprechen, wonach man im Investmentbanking von Analysten zum MD aufsteigt, und das bedeutet, dass es mehr Quereinstiege gibt“, erklärte sie. „Ich würde mir wünschen, den Talentpool stärker horizontal zu betrachten, um die Vielfalt zu erhöhen.“ Das könnte heißen, dass Buvat Kandidat:innen mit Diversity-Hintergrund aus dem Middle- und Backoffice für Positionen im Front-Office-Bereich fit machen möchte.
Auch Buvat selbst hat im Front Office Karriere gemacht. Seit ihrem Einstieg bei SocGen im Jahr 1998 hat sie ihre berufliche Laufbahn hauptsächlich bei der Deutschen Bank verbracht, zu der sie im Jahr 2000 gewechselt ist und bei der sie – abgesehen von einem kurzen Intermezzo bei Merrill Lynch im Vorfeld der Finanzkrise – bis heute geblieben ist. Ihr Spezialgebiet ist Leveraged Finance, ein Bereich, dem es aktuell nicht wirklich gut geht, vor allem nicht bei der Deutschen Bank, die mit EZB-Restriktionen zu kämpfen hat.
Ihrer Karriere scheint das nicht geschadet zu haben. In einer Mail, die eFinancialCareers vorliegt, gab die Deutsche Bank unlängst bekannt, dass Buvat und Mark Lewellen (Head of DCM Origination) Co-Heads des Bereichs Capital Markets, EMEA, werden, zu dem DCM, ECM, LDCM (Leveraged Debt Capital Markets) und SETG (Strategic Equity Transactions Group) gehören. Sie berichten an Henrik Johnsson, Co-Head des Investmentbankings in EMEA.
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