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Personalgewinnung und Kündigungen in 2023: Was Banken wirklich dazu sagen

Geht es wieder bergauf? Als Goldman Sachs im letzten Monat Q2-Ergebnisse vorlegte, hieß es, es seien keine neuen „Stellenstreichungen außer der Reihe“ geplant. HSBC bekräftigte diese Woche, dass das dortige große Kostensenkungsprogramm 2022 auslaufe. Brian Bissonette, Ex-Director bei Merrill Lynch, der jetzt bei der M&A-Abwicklungsplattform Dealcloud arbeitet, lässt verlauten, dass seine Bankenkunden den Stellenabbau für beendet erklären.

Gute Nachrichten. Und noch besser ist, dass es bei Unternehmen wie Bank of America erste Anzeichen für Neueinstellungen gibt. Angesichts der Tatsache, dass laut dem Personalvermittlungsunternehmen Morgan McKinley in der Londoner Finanzbranche in Q2 86 Prozent weniger neue Jobs entstanden sind als im Vorjahreszeitraum, läuft es im Banking aktuell nicht gerade hervorragend.

Tatsächlich ist es so, dass es immer wieder zu Neueinstellungen und Entlassungen kommt – häufig innerhalb derselben Unternehmen. Es ist die Zeit der „haves and have-nots“.

Die Boutiquen reißen sich um Senior-Banker und ebenso reißen sich Senior-Banker um die Boutiquen.

Die „Haves“ sind die Senior Banker, die Deals anwerben können. Sie sind gefragt bei der Deutschen Bank, noch stärker umgarnt werden sie allerdings von den Recruitern der Boutiquen.

Paul Taubman, CEO der Boutique PJT Partners, sagte bei deren Investor Call letzte Woche, das laufende Jahr sei das „folgenreichste“ in der Unternehmensgeschichte. Bis Jahresende wolle man „aktiv rekrutieren“. In Zeiten, in denen das M&A-Geschäft schwächelt, sei es einfacher, Senior Banker zu gewinnen, erklärte Taubman. Die Gründe für den Wechsel von Bankern zu Boutiquen seien vielfältig: Bei Großbanken gäbe es kein Mentoring, zu wenig Weiterbildung, man müsse zu viele unterschiedliche Produkte verkaufen, es werde nur auf die League Tables geschielt und man kümmere sich zu wenig um die Beziehungspflege...

Wenn Unternehmen sich wirklich neu aufstellen wollen, reicht es laut Taubman nicht aus, einfach einen oder zwei neue leitende Banker einzustellen. Es geht um den Netzwerkeffekt: „Der Ertrag kommt vielleicht nicht gleich durch die erste oder zweite Neueinstellung, aber es ist die dritte, die den Ring der ersten, zweiten und dritten vervollständigt.“

Vielleicht ist das der Grund, warum die Deutsche Bank 2023 bereits 50 Senior-Banker neu eingestellt hat...

Dass die Investmentbanking-Fees wieder anziehen, ist nicht in Sicht…

Trotz der Neueinstellungen ist nicht klar, ob die M&A-Fees bald wieder zulegen. Wie unlängst beschrieben, geht der Wells Fargo-Analyst Mike Mayo davon aus, dass das Jahr 2024 gut, aber nicht großartig sein wird. Lazard-CEU Ken Jacobs erklärt, er erwarte für 2024 keinen Aufschwung wie im Jahr 2021. Nichtsdestotrotz sieht Jacobs nach dem Stellenabbau „signifikanten Raum für Expansion“ sowohl im Advisory als auch im Asset Management.

Banken sind bei der Personalgewinnung ambivalent

Bei den Banken ist die Situation etwas unklarer. Es werden zwar Leute neu an Bord geholt, aber es wird auch entlassen.

So investiert etwa die Deutsche Bank ins Controling und wirbt erfahrene Banker:innen an, setzt aber gleichzeitig Mitarbeitende „in leitenden, nicht kundenorientierten Funktionen“ vor die Tür (und spart so 100 Millionen Euro) und stellt „Prozesse von vorne nach hinten neu auf“.

Citi hat im Rahmen eines langfristigen Transformationsprogramms 7,000 Leute im Tech-Bereich eingestellt, setzt aber Teams von leistungsstarken Strategen vor die Tür. 

Die Corporate- and Investmentbank von JPMorgan hat im zweiten Quartal 470 neue Mitarbeitende eingestellt, streicht aber still und leise Junior-Stellen im Investmentbanking.

Nomura baut sein Aktienteam wieder auf, die Kosten dafür verschlangen im letzten Quartal allerdings 99 Prozent der Investmentbanken-Erträge und der CFO erklärt, dass die Situation sofortige Aufmerksamkeit erfordere.

Bank of America: Einstellungsstopp, aber...

Welchen Ansatz Bank of America in Bezug auf die Personalgewinnung verfolgt, ist weniger durchsichtig. Offiziell wurde ein Einstellungsstopp verhängt und Mitarbeitende werden nicht entlassen, sondern intern versetzt. Inoffiziell stellt Bank of America im florierenden Fixed-Income-Trading Leute ein, streicht aber gleichzeitig 4.000 Stellen.

Snigdha Singh, Co-Head of EMEA FICC Trading und Head of EMEA Markets Initiatives bei der Bank of America, erklärte diese Woche gegenüber IFR, dass er in London „laufend“ in Fixed-Income-Fachleute investiere. Die BofA hat in den letzten zwei Jahren ihre Sales-Belegschaft im Bereich Währungen und Rohstoffe in Europa ungefähr verdoppelt und 50 Prozent mehr Personal im EMEA-Sales-and-Trading eingestellt.

Während einige Banken noch abwarten, zeigt das Beispiel der Bank of America, warum Neueinstellungen sich lohnen können. Die neuen Mitarbeitenden trugen dazu bei, dass die Umsätze im Fixed-Income Sales and Trading in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent zulegten, während sie bei allen anderen Banken rückläufig waren.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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