Die „verrückten, obszönen“ Hedgefonds-Recruiter
Es ist kein Geheimnis, dass bei Hedgefonds ein Kampf um Talente tobt. Top-Portfoliomanager bekommen 120 Millionen Dollar Antrittsprämie. Hedgefonds-Chefs jammern, für mittelmäßige Spieler fußballerähnliche Gehälter zahlen zu müssen. Izzy Englander von der Firma Millennium glaubt, dass die Abschaffung der sogenannten Karenzzeit („non-competes“) helfen würde.
Wer in den aktuellen Zeiten nicht von mindestens einem eifrigen Recruiter bei einem großen Hedgefonds kontaktiert wird, macht irgendwas etwas falsch. Im Gespräch mit der Times sagte ein nicht namentlich genannter leitender Bankangestellter, dass diese Hedgefonds-Anwerber zu einer Bedrohung geworden sind. Bei den Fonds gibt es „einen Haufen Leute, die ihre Zeit damit verbringen, sich mit jedem Trader, der sie anruft, auf einen Kaffee, zum Mittagessen oder zum Abendessen zu verabreden“, sagte er. Diese professionellen Plauderer „kennen jeden einzelnen, vom First-Year-Analysten bis hinauf zum Partner... Sie sind unersättlich und jagen den Kampf um Talente auf ein verrücktes, obszönes Niveau“.
Bei den Hedgefonds werden Recruiter nicht so bezeichnet. Sie nennen sich „Business Development Professionals“ und kommen oft selbst aus dem Banking und nicht aus dem banken-Recruiting. Andrew Peña, global Head of Business Development (und Investor Relations) bei Eisler war zum Beispiel zuvor als Managing Director bei Goldman Sachs und Morgan Stanley. Goli Habbas, die im September 2023 im Business Development bei Millennium in London angefangen hat, kam von Morgan Stanley, wo sie ebenfalls MD und Head of Prime Broking Distribution in EMEA war.
Die Times schreibt nicht viel über die Heerscharen von Business-Development-Leuten, die ein Graus sind für alle, die ein Trading Desk bei einer Bank zusammenzuhalten müssen. Unabhängige Headhunter sagen uns, dass Business Development ein undankbarer Job sein kann. Weil viel Geld zu den größten Hedgefonds geflossen ist, werden händeringend Leute gesucht, die dieses Geld verwalten können. Wie Hedgefonds-Chef Dmitry Balyasny jedoch vor Kurzem bemerkte, funktioniert es nicht wirklich, nach dem Geldzufluss neue Mitarbeitende zu holen. Es braucht Zeit, gute Leute zu finden, und wenn man sie findet, müssen sie in der Regel erst ihre Krenzzeit („non-compete“) abwarten. Um Portfoliomanager einzustellen, braucht man eine Strategie, steht aber gleichzeitig unter hohem Druck, weil Fonds Kapital beschaffen und einsetzen wollen – und genau darum ist die Rede von „Business Development“ und nicht einfach von Recruitern.
Auch die Bezahlung ist höher als bei einfachen Recruitern. „Junior Business Developer bei den Top-Fonds verdienen 300.000 bis 500.000 Dollar“, berichtet ein externer Hedgefonds-Recruiter. „Und auf der Senior-Ebene gibt es definitiv Leute, die mehr als siebenstellig verdienen...“
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