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Laut Bean konsumieren gerade männliche Banker zu viel Kaffee und Alkohol. Beide Substanzen unterdrücken die Produktion von Testosteron und verursachen auf diese Weise Erektionsstörungen.

Wie Banking Ihre Gesundheit ruinieren kann

Denn unzählige Studien und diverse Anti-Stress-Gurus identifizieren das Investmentbanking als eine der stressreichsten Karrieren überhaupt. Die Branche verlangt den Beschäftigten einiges ab – sowohl mental als auch körperlich. „51 Prozent der Männer, die in der Londoner City arbeiten und über 40 sind, leiden an Erektionsstörungen“, behauptet Tim Bean, der sich selbst als Spezialist für Langlebigkeit und Celebrity-Trainer beschreibt und schon mit Bankern von z.B. Lloyds arbeitete. Doch woher stammt eine solche Statistik? „Dies ist weithin bekannt“, beteuert Bean. „Und Sie registrieren dies an der Körpersprache, sobald ich es in einem Raum voller Banker zur Sprache bringe.“

Laut Bean konsumieren gerade männliche Banker zu viel Kaffee und Alkohol. Beide Substanzen unterdrücken die Produktion von Testosteron und verursachen auf diese Weise Erektionsstörungen. Zu viel Kaffee könne sogar zu Männerbrüsten führen. „Das Koffein raubt den Männern ihren Status als Alphatier“, ergänzt Bean. „Die Männer werden fetter und Fett wiederum produziert sein eigenes Östrogen, das läuft auf einen Teufelskreis hinaus.“

Doch für einige Banker stellt die Koffein-Abhängigkeit eines ihrer kleineren Probleme dar. Don Serratt ist ein ehemaliger Banker und Gründer von Lifeworks Community – einem Zentrum, das auf Entziehungen spezialisiert ist. Serratt erzählt, dass ihn zu Jahresanfang immer besonders viele Leute um Hilfe angehen. Laut dem Entzugs-Experten befinden sich darunter auch viele Banker, wovon die meisten zwischen 25 und 45 Jahre alt sind. „Sie kommen hauptsächlich wegen Kokainabhängigkeit zu mir, aber es gibt auch Probleme mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wie Benzodiazepinen, die gegen Angstzustände verschrieben werden und leicht abhängig machen“, sagt Serratt.

Dabei gehen die Banker einfallsreich vor. Sie ließen sich häufig als Privatpatienten große Mengen von Tranquilizern von verschiedenen Ärzten verschreiben, um ihren Bedarf zu stillen. „Bei den meisten Bankern handelt es sich um Alpha-Persönlichkeiten, die sehr engagiert und ambitioniert sind und nicht wissen, wann die gesundheitlichen Grenzen erreicht sind“, erzählt Serratt.

Dennoch stellt der hohe Anteil von Alpha-Persönlichkeiten im Banking nur einen Teil des Problems dar. In einer wichtigen Studie kommt die Ex-Investmentbankerin und heutige Management-Professorin der University of Southern California Alexandra Michel zu dem Ergebnis, dass junge Banker dazu tendieren, ihre Körper zu missbrauchen, indem sie sich an das harte Arbeiten gewöhnen und ständig mit anderen und sogar sich selbst konkurrieren. „Wir brauchen eigentlich keine Manager. Unser System stellt sicher, dass sich die Leute selbst kontrollieren, freilich ohne es zu wissen. Wir geben ihnen nur das Feedback, wie gut sie sind, und lassen es damit auf sich beruhen. Wir geben nicht einmal Targets vor. Vielmehr konkurrieren die Leute mit sich selbst“, hat ein Investmentbanker Michel einmal erzählt.

Der Missbrauchszyklus im Banking

Michel hat zwei Abteilungen von zwei unterschiedlichen Investmentbanken untersucht. Bei der einen drehte sich das Geschäft um Corporate Finance und bei der anderen um Sales und Trading. Dabei hat sie festgestellt, dass viele Banker einen wahren Missbrauchszyklus durchmachen, bevor sie entweder aufhören oder die Kontrolle zurückgewinnen.

In den ersten drei Jahren steht der Missbrauch im Vordergrund. Michel hat entdeckt, dass die Banker in dieser Zeit dazu tendieren, ihre körperlichen Bedürfnisse zu unterdrücken. Sie arbeiten hart und nehmen keine Rücksicht auf Erschöpfung, gebrochen Beine, Essstörungen oder Haarausfall. Vielmehr machen sie alles, was der Job von ihnen verlangt. Michel stieß dabei auf eine Bankerin, die sich auf dem Weg zu einem Meeting tatsächlich einen doppelten Beinbruch zugezogen hatte. Obgleich es sich verfärbte und schmerzte, ignorierte die Bankerin die Symptome so lange, bis das Meeting endete.

Nach vier Jahren im Banking beginnt laut Mitchel der Körper zu revoltieren. „Die Banker entwickeln peinliche Angewohnheiten wie z.B. ihre Nägel zu kauen, in der Nase zu bohren oder sich ständig durch die Haare zu fahren“, erzählt Mitchel. Um der Dumpfheit zu entrinnen, gingen die Banker shoppen, feiern oder konsumierten Pornografie. An diesem Punkte beginnt auch der lange Missbrauch des Körpers langsam zum Problem zu werden. „Es handelte sich um einen ständigen Kampf. Mein Körper wollte in die eine Richtung und ich musste ihn in eine andere zwingen“, erzählt ein Banker.

Ab sechs Jahren dominiert Sorge und Vorsicht. Nachdem die Banker den körperlichen Niedergang nicht mehr länger verneinen können, achten sie stärker auf ihre Grenzen. Diesen Umschwung registrierte Michel interessanterweise bei Bankern, die sechs Jahre in demselben Unternehmen verbrachten. „Die Banker müssen zunächst ein soziales Netzwerk haben, bevor sie sich von sich selbst distanzieren können.“

„Beim Gehirn eines Bankers handelt es sich lediglich um ein weiteres Organ“

Auch Bean stellt fest, dass viele Banker ihr körperliches Wohlbefinden missachten. „Sie konzentrieren sich nur auf ihre Fähigkeiten vom Nacken aufwärts, aber sie müssen beachten, dass das Gehirn nur eines von vielen Organen ist.“

Dabei seien sich die Leute immer noch nicht über die Schäden bewusst, die ein exzessiver Koffeinkonsum nach sich ziehe. „In den meisten Unternehmen herrscht Rauchverbot und es gibt Programme zum Management des Alkoholkonsums. Aber sie verfügen über keinerlei Koffein-Management-Programme, obgleich Koffein auf lange Sicht bedeutende Probleme verursacht.“

Mit dem übermäßigen Konsum von Koffein und der verringerten Testosteron-Produktion verlieren die Männer laut Bean ihre Bestform. Dabei handelt es sich um die männliche Variante der Menopause. Diese ereigne sich normalerweise zwischen Ende 30 und Anfang 40 und werde durch den Koffeinkonsum vorverlagert. „Bei Geschäftsleuten beobachten wir dies viel früher“, ergänzt Bean.

Serratt erzählt, dass die Banker, die mit Abhängigkeitsproblemen zu ihm kämen, oftmals tiefsitzende Problem haben, die gelöst werden müssten. „Es kann sich um Depressionen, Angststörungen, Stress oder einfach um eine geringe Lebensqualität handeln – denn eine Menge dieser Leute arbeiten unzählige Stunden pro Woche“, betont Serratt.

Photo by Sander Dalhuisen on Unsplash

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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